Zeit seines Lebens hat der ossetische Dirigent Valery Gergiev, er wurde im Mai dieses Jahres 70 Jahre alt, an seiner eigenen Ubiquität gearbeitet. Auch wenn ihm das Wunder nie vollständig glückte, an zwei Orten gleichzeitig zu dirigieren, so war er fast täglich am Werk, schaffte auch mal zwei Konzerte pro Tag. So raste Gergiev über die Kontinente, spielte bevorzugt im Petersburger Mariinskij-Theater, das er seit 1996 als Intendant leitet und zu einem der großen Häuser gemacht hat. Mit den Mariinskij-Musikern tourte er durch die Welt, eilte von Triumph zu Triumph. Das hinderte ihn aber nicht daran, an der Met und der Scala zu dirigieren, bei den Festivals in Salzburg, Bayreuth, Baden-Baden. Zugleich war er, der Reihe nach, Orchesterchef in Rotterdam, London, München. Gergiev war omnipräsent, jeder Intendant wollte ihn haben, jedes Publikum ihn hören. Sein sinnlich leidenschaftlicher Stil, abhold aller intellektuellen Spekulation, riss die Welt hin.
Moskau:Gergiev wird Chef am Bolschoi
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Der im Westen wegen seiner Nähe zu Wladimir Putin unerwünschte Dirigent wird jetzt auch Chef des Moskauer Bolschoitheaters. Über einen Mann mit zahlreichen Verpflichtungen.
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