München:Von Basel nach München: Beck geht ans Residenztheater

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München (dpa/lby) - Der Dramaturg Andreas Beck (52) wird neuer Intendant des Münchner Residenztheaters. "Uns freut es, dass Sie sich für München entscheiden, und wir hoffen auf Großes", sagte Bayerns Kultusminister Ludwig Spaenle (CSU) am Dienstag in München bei der Vorstellung des künftigen "Resi"-Chefs. Zuvor hatte die bayerische Staatsregierung Spaenles Vorschlag zugestimmt, den derzeitigen Intendanten des Theaters Basel zur Spielzeit 2019/2020 nach München zu berufen.

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München (dpa/lby) - Der Dramaturg Andreas Beck (52) wird neuer Intendant des Münchner Residenztheaters. „Uns freut es, dass Sie sich für München entscheiden, und wir hoffen auf Großes“, sagte Bayerns Kultusminister Ludwig Spaenle (CSU) am Dienstag in München bei der Vorstellung des künftigen „Resi“-Chefs. Zuvor hatte die bayerische Staatsregierung Spaenles Vorschlag zugestimmt, den derzeitigen Intendanten des Theaters Basel zur Spielzeit 2019/2020 nach München zu berufen.

Beck gilt als großer Förderer zeitgenössischer Autoren wie Ewald Palmetshofer. Auch in München will er mit neuer Literatur Akzente setzen. Beck hat zunächst einen Vertrag über fünf Jahre und wird am 1. September 2019 in München erwartet. Er wird die Nachfolge von Martin Kusej antreten, der dann ans Wiener Burgtheater wechselt.

Das Residenztheater - auch Bayerisches Staatsschauspiel genannt - gilt als eines der bedeutendsten Sprechtheater Deutschlands. Mit einem Ensemble von gut 50 Schauspielern zählt es auch zu den größten. Neben dem Haupthaus hat es zwei weitere Spielstätten: das Cuvilliéstheater und den Marstall.

Das „Resi“ in München ist Beck bereits vertraut. Von 1994 bis 1997 war er dort als Dramaturg tätig unter dem Intendanten Eberhard Witt. „München ist ein bisschen meine zweite Heimat gewesen“, sagte der 52-Jährige. Allerdings habe das Staatsschauspiel damals eher keinen sehr fortschrittlichen Ruf gehabt. „Da war das Resi immer so ein bisschen das Traditionshaus, während die Kammerspiele ein bisschen Avantgarde waren.“

Unter Beck soll es am Residenztheater viele Stücke aktueller Autoren geben. Daneben wolle er aber auch Klassiker und Vergessenes sichtbar machen, etwa durch eine neue Übersetzung fremdsprachiger Stoffe. „Goethe würde ich jetzt nicht überarbeiten oder Büchner oder Kleist, das ist ja das Schönste, was uns in deutscher Sprache vorliegt“, erklärte er.

In Basel kommt die Art des Theatermachers aus Mülheim an der Ruhr an. Mit seinem Programm lockte er endlich wieder mehr Zuschauer in das Dreisparten-Haus, das neben Oper und Ballett auch Schauspiel anbietet. Auch die Kritiker lobten das Theater. So wählten sie das Haus in einer Umfrage der Zeitschrift „Die deutsche Bühne“ auf Platz eins und begründeten dies unter anderem mit den stilbildenden Impulsen für das Schauspiel. Und die Neuinszenierung von Anton Tschechows „Drei Schwestern“ von Simon Stone wurde von „Theater heute“ zum Stück des Jahres 2017 gekürt.

Beck hofft, dass ihm auch einige Schauspieler aus Basel nach München folgen werden, so wie auch Kusej vermutlich einige Darsteller mit ans Burgtheater nehmen werde. Basel verlasse er an einem Punkt, „wo dieses Haus brummt“, sagte Beck. Er hoffe, dass auch das Residenztheater unter seiner Intendanz nicht schlechter werde. „Ich komme nicht, um die Dinge gegen die Wand zu fahren.“

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