Hamburg:Thalia-Intendant Joachim Lux sieht Solidarprinzip in Gefahr

Joachim Lux, der Intendant vom Theater „Thalia“, spricht in Hamburg auf einer Pressekonferenz. (Foto: Lukas Schulze/dpa/Archivbild)

Der Intendant des Hamburger Thalia-Theaters, Joachim Lux, sieht durch eine verlängerte Zwangspause für Theater, Opern und Konzertsäle das Solidarprinzip in...

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Hamburg (dpa/lno) - Der Intendant des Hamburger Thalia-Theaters, Joachim Lux, sieht durch eine verlängerte Zwangspause für Theater, Opern und Konzertsäle das Solidarprinzip in Gefahr. „Wenn es tatsächlich so ist, dass die Gesellschaft als Ganze Solidarität übt und für die Bewahrung höchster Güter, nämlich Leben und Gesundheit, tiefgreifende Einschnitte vollzieht, dann respektieren selbstverständlich auch Kunst und Kultur die Maßnahmen“, sagte Lux in einer schriftlichen Mitteilung an die Deutsche Presse-Agentur.

„Sollte es aber so sein, dass einzelne Branchen mit Egoismus und Lobbyismus nach den haarsträubenden Fehlern im Sommer (voll besetzte Ferienbomber) abermals auszuscheren versuchen und sich damit wiederholt durchsetzen, dann zerstört dies das Solidarprinzip in Gesellschaft wie Kultur endgültig“, sagte der Intendant.

Es sei schwer erträglich, dem Kampf um Silvesterfeuerwerke oder die Öffnung von Skigebieten zuzusehen, während sich im Rest der Gesellschaft nur bis zu fünf Personen treffen und die Betrachtung eines Bildes im Museum oder das Hören des Weihnachtsoratoriums im Konzertsaal verboten ist. „Das wäre eine sehr, sehr hässliche Fratze unseres Systems. Sie bringt das Band, das uns alle verbindet, zum zerreißen - nicht nur in der Kultur“, sagte Lux.

Laut dem Beschlussentwurf der Ministerpräsidenten soll der seit Anfang November geltende Teil-Lockdown mit der Schließung von Kneipen und Restaurants sowie Kultur- und Freizeiteinrichtungen bis mindestens 20. Dezember verlängert werden.

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