Sean Penns Ukraine-Doku "Superpower":Im falschen Film

Lesezeit: 3 min

Hier begegnen sich Penn und Selenskij das erste Mal. Während die beiden sprechen, erobern russische Fallschirmjäger einen Flughafen bei Kiew. (Foto: The People's Servant/Berlinale/dpa)

Sean Penn drehte eine Doku über Wolodimir Selenskij, das erste Interview fand zufällig am Tag des russischen Überfalls statt. Nun feierte der Film "Superpower" auf der Berlinale Premiere.

Von Philipp Bovermann

Es war noch keinen Tag her, dass Russland die Ukraine überfallen hatte, da tauchten am 24. Februar 2022 diese Fotos auf: Sean Penn mit einem Militärhelm. Sean Penn in einem Raum, in dem offenbar eine Pressekonferenz stattfindet, eine ukrainische Flagge steht in einer Ecke, der Schauspieler sitzt dort mit wild zerzaustem Haar und einer Sonnenbrille im Gesicht, wie im sprichwörtlich falschen Film - so fühlten sich damals wohl die meisten Menschen in der westlichen Welt: eine Nuklearmacht führte Krieg in Europa, und Sean Penn war mittendrin, ohne das geplant zu haben. Er drehte dort eine Doku über den ukrainischen Präsidenten Wolodimir Selenskij, als die Invasion begann. Es sollte eine witzige, kleine Geschichte werden, über einen Komiker, der erst im ukrainischen Fernsehen den Präsidenten des Landes spielt und dann wirklich zum Präsidenten wird. Es wurde keine witzige, kleine Geschichte.

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