Stephanie Barts RAF-Roman "Erklärung zur Sache":Mit Worten und Waffen

Lesezeit: 5 min

Einer von mehreren Orten der Handlung dieses Romans: das Gefängnis in Stuttgart-Stammheim während des Prozesses gegen die RAF dort. (Foto: dpa/picture-alliance/ dpa)

Diese linke Geschichtsschreibung trifft radikale ästhetische Entscheidungen: Stephanie Bart wagt sich an einen Roman über die Rote Armee Fraktion. An dem Stoff sind schon viele gescheitert.

Von Meike Fessmann

Der Ostwind weht durchs Neckartal, man meint Freiheit, blauen Himmel, klare Luft zu spüren, die Sätze winden sich in einem Rhythmus, der aus Hölderlins Hymnen kommen könnte. Derart einnehmend lockt Stephanie Bart in einen Roman, in dem Freiheit bald nur noch ein ferner Begriff sein wird, einer unter vielen, die in immer neuen Windungen und Zusammensetzungen in Stellung gebracht werden. Denn was beinahe arglos zu beginnen scheint, steuert direkt auf einen der Sprengstoffanschläge zu, die die RAF im Mai 1972 verübte, den Anschlag auf die Campbell Barracks, das Heidelberger Hauptquartier der US-Armee in Europa.

Zur SZ-Startseite

SZ PlusExklusivSchriftsteller Daniel Kehlmann
:"Die Diktatur korrumpiert fast jeden"

Daniel Kehlmann hat seinen bislang moralischsten Roman geschrieben: eine traurige Komödie über den Nationalsozialismus. Ein Gespräch über Opportunismus, kleine Kompromisse und die Grenzen der Kunstfreiheit.

Interview von Felix Stephan

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: