Der französische Soziologe Didier Eribon hat mit der Übersetzung seines Buchs "Rückkehr nach Reims" in Deutschland den Überraschungserfolg des Jahres hingelegt. Eribon, der aus einfachsten Verhältnissen stammt und bekannt wurde mit Büchern über Michel Foucault, Claude Lévi-Strauss und die Geschichte der Schwulenbewegung, erzählt in seinem nonfiktionalen Reims-Roman anhand seiner Mutter, wie sich die abgehängte Bevölkerung auf dem Land seit den Achtzigerjahren dem Front National zugewandt hat, weil sie das Gefühl hatte, dass die Sozialisten sich nicht mehr um sie kümmern. Lässt sich diese Diagnose auf andere Länder ausweiten? Gibt es so etwas wie Klassen überhaupt? Und was ist zu tun? Fragen wir ihn selbst, in einem Café in Paris, bevor er nächste Woche nach Berlin auf Lesereise kommt.
Soziologe Didier Eribon im Interview:"Wir müssen uns viel lauter einmischen"
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Didier Eribon, geboren 1953, ist Soziologie-Professor an der Universität Amiens. Er hat lange in Amerika gelehrt und ist in Frankreich Mitbegründer der Gender Studies.
(Foto: imago/Ulli Winkler)Wann wurde es cool, rechts zu sein? Ein Gespräch mit dem französischen Soziologen und Philosophen Didier Eribon über weltfremde Protestbewegungen und die Krise der Demokratie.
Interview von Alex Rühle
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