Wie funktioniert unser Zusammenleben in Gruppen und Gemeinschaften? Die Soziologie erforscht Aspekte menschlichen Handelns sowie sozialer Systeme und leistet dadurch einen enormen Beitrag zum Verständnis moderner Gesellschaften. Aktuelle Artikel zur Soziologie auf SZ.de.
Soziologie
:Wenn der Schmerz ausstrahlt
Menschen haben größere Sorgen vor Zuwanderung, wenn sie mit ihrem Leben unzufrieden sind, zeigt eine Studie. Das gilt offenbar nicht nur, wenn Angst um Job oder Geld die Stimmung drückt, sondern auch bei privaten Schicksalsschlägen.
Promipaare
:"Freiheit in der Liebe ist eine Illusion"
Taylor Swift und Travis Kelce, Timothée Chalamet und Kylie Jenner oder auch die ewigen Beckhams - Promipaare haben eine besondere Anziehungskraft. Warum das so ist? Die Soziologin Laura Wiesböck hat ein paar Antworten.
Sachbuch
:Zuhören lernen
Der Soziologe Armin Nassehi stellt sein Buch "Gesellschaftliche Grundbegriffe" vor. Es erscheint genau zur richtigen Zeit.
Soziologe Hartmut Rosa über eine Gesellschaft im Stress
:„Die To-do-Liste explodiert“
Soziologie-Superstar Hartmut Rosa über die massive Erschöpfung der Post-Corona-Gesellschaft, die Erschütterung der Weltwahrnehmung durch das Smartphone, seine Flugscham und: Fußmärsche zu McDonalds.
MeinungDemokratie
:Ein AfD-Verbot bringt gar nichts
Wer glaubt, dieses Problem lasse sich durch das Bundesverfassungsgericht aus der Welt schaffen, gibt sich einer Selbsttäuschung hin. Es hat ja Gründe, warum deren Vertreter viel weniger Leute schrecken als früher die Glatzen von der NPD.
Öffentliche Gesundheit
:Soziale Lage beeinflusst Krebsrisiko in Deutschland zunehmend
Die altersstandardisierte Rate von Krebs-Neuerkrankungen in Deutschland sinkt. Doch in ärmeren Bevölkerungsgruppen ist der Trend längst nicht so deutlich - und die Unterschiede zwischen Arm und Reich werden größer. Eine Studie gibt Hinweise, warum.
MeinungDemokratie
:Vorsicht, Gefühle
Politik läuft für die meisten Menschen nur nebenbei - außer, wenn sie sich aufregen. Oft ersetzt Gewissheit dann, was Wissen nicht liefern kann. Auch das hilft der AfD. Muss aber nicht sein - wie man bei zwei Konservativen lernen kann.
Trends im Buchmarkt
:Das Buch der Stunde
Warum kündigen Verlage ihre Romane neuerdings immer als Kommentar zur Gegenwart an? Über eine Entwicklung, die den Verkauf ankurbelt, der Literatur aber schadet.
MeinungThüringen
:Warum so abgehängt?
Kein Volk wird so oft nach seiner Meinung gefragt wie die Einwohner Thüringens, von denen die Hälfte offenbar nicht mehr der Demokratie vertraut. Ratlos macht ihre Unzufriedenheit trotzdem.
Meinungsforschung
:Wie denken die Russen wirklich?
Meinungsforschung in Russland ist seit dem Überfall auf die Ukraine noch schwieriger geworden. Trotzdem lässt sich aus den Ergebnissen etwas darüber lernen, wie die Bevölkerung zum Krieg steht.
Abschiedsvorlesung des Soziologen Heinz Bude
:Bye, Boomer
In seiner Abschiedsvorlesung in Kassel macht Heinz Bude aus dem Schmähwort eine demografische Kategorie.
Mitten in Ebersberg
:Mäh? Nö!
Meckern gehört derzeit zum Volkssport. Zum Glück gibt es auch Menschen, die stattdessen einfach mal die Sonne aufgehen lassen.
Soziologie
:Was macht den Star zum Star?
Wissenschaftler haben untersucht, welche Rolle Leistung beim Aufstieg zu Ruhm und Ehre spielt - am gut dokumentierten Beispiel Basketball. Sie kommen zu Ergebnissen, die weit über den Sport hinausreichen.
Klimaaktivisten in Berlin
:Bastelstunde für die Revolution
In Berlin haben die Aktionswochen der Klimaschützer von "Extinction Rebellion" und der "Letzten Generation" begonnen. Während die Springerpresse bereits den Umsturz erahnt, schälen die Aktivisten Zwiebeln.
Hochschulen in Deutschland
:"Kaum mehr zumutbare Arbeitsbedingungen"
Paula-Irene Villa Braslavsky ist eine der führenden Soziologinnen in Deutschland. Nun kämpft sie für die wissenschaftlichen Mitarbeiter und gegen eine seltsame Idee des Forschungsministeriums.
Marion Fourcade: "Zählen, benennen, ordnen"
:Weißt du, wieviel Sternlein stehen?
Essen, kicken, lieben: Unser Leben ist von Zahlen bestimmt. Die Soziologin Marion Fourcade erforscht, wohin der Fokus auf Daten führt.
Psychologie
:"Wir müssen den Umgang mit dem Warten pflegen"
Am Bahnsteig, an der Kasse, im Amt: Manchmal kann Warten ziemlich nerven. Warum ist es so schwer - und was macht es erträglicher? Ein Gespräch mit dem Soziologen Andreas Göttlich über Selbstbestimmung, Effizienz und Langeweile.
Essay
:Bleibt’s dabei?
Wir leben in Zeiten grenzenloser Unverbindlichkeit, spätestens seit Corona haben wir nun endgültig die perfekte Ausrede für alles. Warum es Menschen gerade so schwer fällt, sich festzulegen, und was daran gefährlich ist.
Klima, Krieg, Corona
:Was heißt hier eigentlich Solidarität?
Ständig müssen wir jetzt solidarisch sein. Aber was bedeutet das - und was für eine Ansprache ist mit diesem Wort verbunden?
Grußformeln
:Hallo Fremder!
Wanderer grüßen stets freundlich, während Kundinnen und Kunden im Supermarkt wortlos aneinander vorbeilaufen. Warum ist das so? Und wann ist ein Grüß Gott zwingend angebracht? Eine kleine Benimm- und Sozialgeschichte.
Nachruf auf Bruno Latour
:Mensch, nimm dich nicht so wichtig
Der französische Soziologe Bruno Latour hat gezeigt, wie stark winzige Mikroben und alltägliche Technologien die Gesellschaft verändern. Sein ökologisches Denken weist in die Zukunft. Jetzt ist er in Paris gestorben.
Soziale Ungleichheit
:"Im Laufe des Lebens werden wir unzufriedener - aber die einen mehr als die anderen"
Gleicher Abschluss, gleiche Chancen? Der Soziologe Fabian Kratz erforscht, ab wann Bildungsaufsteiger beruflich genauso erfolgreich sind wie Kinder aus privilegierten Häusern - und warum sie trotzdem nicht unbedingt genauso glücklich werden.
Soziologie
:Und wie wollen Sie im Alter wohnen?
Spätestens mit Mitte sechzig sollte man das entscheiden, sagt Wohnsoziologin Christine Hannemann. Wie man das schwierige Thema angeht, welche Modelle es gibt und was die Politik tun müsste.
Ig-Nobelpreis
:Skorpione mit Verstopfung bleiben länger Single
In Cambridge wird Forschung ausgezeichnet, die zuallererst zum Lachen ist. Preise gibt es unter anderem für einen Tratsch-Algorithmus und eine Studie zum richtigen Drehen von Türknäufen.
Édouard Louis' "Anleitung ein anderer zu werden"
:Die Verwandlung
Édouard Louis' Roman "Anleitung ein anderer zu werden" ist das Protokoll einer stählernen Selbsterziehung. Der Erzähler drillt sich, um ein neues Leben in der französischen Oberschicht beginnen zu können.
Medienwissenschaften
:Ein Mann, ein Wortschatz
Kaum biegt ein neues Medienphänomen um die Ecke, kriegt es von Professor Bernhard Pörksen einen Namen. Zeit für ein Glossar!
MeinungWissenschaft
:Was soll das bedeuten
Ohne Wissenschaft in all ihrer Breite hat das Land keine Zukunft. Trotzdem kürzt die Ampelregierung etliche Forschungsetats rüde zusammen. Nach welchen Kriterien? Wäre schön, das zu erfahren.
Forschung
:Die rote Liste des Forschungsministeriums
Die Kürzungen im Haus von Bettina Stark-Watzinger fallen nicht ganz so schlimm aus wie befürchtet - doch viele Projekte erwischt es trotzdem. Eine Auswahl der Fragen, die jetzt erst mal nicht gestellt werden.
Urlaub am Pool
:Mein Handtuch, meine Liege
Gerade Deutsche und Engländer kommen sich am Beckenrand besonders oft in die Quere, wenn sie ihre Liegestühle schon früh morgens mit ihrem Handtuch reservieren. Was wäre die Lösung des Desasters?
MeinungDeutschland
:Alles auf Kante
Von der Bundeswehr bis zum Katastrophenschutz: Politik und Gesellschaft beginnen zu bemerken, wie sehr sie die Vorsorge vernachlässigt haben, die in Krisenzeiten nötig ist.
Soziale Ungleichheit
:"Wir ahnen oft gar nicht, wie reich manche sind"
Simone Schneider erforscht, wie wir Ungleichheit wahrnehmen. Ein Gespräch über Millionäre, die sich zur Mittelschicht zählen, und darüber, warum Vergleiche nicht automatisch unglücklich machen.
Kinderfreundschaften
:Haben Kinder das Freundefinden verlernt?
Nie wieder ist es so einfach und gleichzeitig so wichtig, Beziehungen zu knüpfen, wie im Kindesalter. Doch Corona hat vieles verändert. Warum junge Menschen Freundschaften besonders brauchen und was ihnen dabei hilft, wieder aufeinander zuzugehen.
Zum Tod von Frank Benseler
:Der Literaturproduzent
Frank Benseler, Lektor und Soziologe, ist im Alter von 92 Jahren gestorben.
MeinungKrisenmanagement
:Mut braucht's
Träge Menschen und träge Systeme: Auch bei Corona wird immer erst dann gehandelt, wenn es eigentlich schon zu spät ist. Lässt sich das ändern? Schwierig. Aber nicht unmöglich.
Soziologe Harald Welzer
:"Als sei das Auto noch zukunftsfähig"
Wir werden permanent dazu verführt, die schlechteste Wahl zu treffen, sagt der Soziologe Harald Welzer. Doch wie gelingt Veränderung? Ein Gespräch über besseren Kapitalismus, Endlichkeit und warum auch E-Autos keine gute Idee sind.
Édouard Louis' neues Buch "Die Freiheit einer Frau"
:"Sie hat ihre Träume nicht verwirklicht"
Der Soziologe und Schriftsteller Édouard Louis hat ein Buch über seine Mutter geschrieben. Und legt damit wieder einmal ein kollektives Unglück offen.
Philosophie
:Jürgen Habermas in Hochform
Die Evangelische Akademie Tutzing ehrt Jürgen Habermas mit einer Tagung zu seinem Werk "Auch eine Geschichte der Philosophie". Über unvergessliche Tage am See - mit großen melancholischen Momenten, die in Erinnerung bleiben.
Eltern-Kind-Beziehung
:Wenn die Tochter nicht mehr anruft
Viele Menschen entfremden sich im Laufe ihres Lebens von den eigenen Eltern. Bestimmte Ereignisse und Verhaltensweisen können diese Entwicklung verstärken. Doch das muss auch nicht so bleiben.
Reden wir über Geld
:"Die Bio-Elite verschärft die Ungleichheit"
Elizabeth Currid-Halkett erforscht, wie Bio-Tomaten und Yoga-Urlaube zu Statussymbolen wurden. Ein Gespräch über Menschen, die alles richtig machen wollen - und dabei der Gesellschaft schaden.
Memomagnetismus
:Die weite Welt am Eisschrank
Was früher die Postkarte oder die Schneekugel war, ist heute der Kühlschrankmagnet: das Urlaubssouvenir unserer Tage - und ein physikalisches Wunder. Zeit, sich dem rätselhaften Sammelobjekt zu nähern.
Philosophie
:H wie Habermas
Wie nähert man sich einer menschgewordenen Institution? Die Zeitschrift für Ideengeschichte versucht es.
Nachruf auf Jean-Luc Nancy
:Fremde Herzen
Jean-Luc Nancy interessierte sich besonders für die Körperlichkeit der Menschen. Die Corona-Pandemie stellte ihm noch einmal ganz neue Fragen. Nun ist der Philosoph mit 81 Jahren gestorben.
Universitäten
:"Bei mir macht vielleicht die Hälfte der Studierenden die Kameras an"
Kommt jetzt wirklich wieder Präsenzunterricht an Universitäten? Ein Gespräch mit dem Soziologen Stephan Lessenich über die große Einsamkeit von Studierenden, die Vernachlässigung der Lehre an deutschen Hochschulen und die Frage, wie es jetzt weitergeht.
Klimawandel
:Die Ohnmacht der Bilder
Nein, die Hochwasserkatastrophe wird die Deutschen wohl nicht zu überzeugten Klimaschützern machen. Könnte trotzdem ein Wandel bevorstehen?
Intellektuelle
:Der Prophet des Komplexen
Der französische Soziologe Edgar Morin ist Zeitzeuge eines Jahrhunderts. Jetzt wird er 100 und tritt mit Elan in Fernsehdiskussionen auf.
Kreispolitik
:Schulsozialarbeiter im Stress
Nach dem Corona-Lockdown verzeichnen die Fachkräfte an den drei Realschulen im Landkreis einen stark steigenden Bedarf an Hilfe. Der Freistaat zahlt jedoch nur eine neue Halbtagsstelle in Geretsried.
Reproduktionsmedizin
:"Künstliche Befruchtung wird immer normaler werden"
Doch längst nicht alle Menschen mit unerfülltem Kinderwunsch können sich medizinische Hilfe leisten. Warum das ein Problem werden könnte, erklärt die Rostocker Soziologin Heike Trappe.
SZ MagazinPornografie
:"Pornografie spiegelt eine Art Grundbedürfnis des Menschen"
Ob Videokassetten, Online-Shopping oder Kryptowährungen: Ohne Pornografie wären viele dieser Technologien wohl kaum so erfolgreich. Der kanadische Kulturwissenschaftler Patrick Keilty forscht zu diesem Thema - und erklärt warum auch unser Corona-Alltag durch die Pornoindustrie beeinflusst wurde.
Psychologie
:Der Traum vom Prinzen ist ungebrochen
Der Wunschpartner vieler Frauen bleibt ein wohlhabender Mann von hohem Status. Umgekehrt gilt das nicht, gut verdienende Frauen bleiben eher alleine.
Reinhard und Arnold Gehlen
:Die Verschwörung
Das Privatarchiv des ersten BND-Chefs Reinhard Gehlen enthüllt ein geheimnisvolles Manöver: Wie die Bochumer Ruhr-Universität in den Sechzigerjahren einmal fast in die Hände des Bundesnachrichtendienstes gefallen wäre.