Die Schauspielerin Maureen O'Hara ("Rio Grande") nahm 1945 all ihren Mut zusammen und gab ein Interview, in dem sie sich darüber beschwerte, wie man in Hollywood mit ihr umging. "Wenn das Hollywoods Vorstellung von einer Frau ist", beklagte sie im Mirror, "dann schmeiße ich hin." Sie weigere sich, erzählte sie dort, sich von Produzenten küssen zu lassen oder gar mit ihnen ins Bett zu gehen - weswegen es eine richtige Kampagne gegen sie gebe. Das ist lange her, aber insofern interessant, als in den fünf Wochen, seit die Debatte um sexuelle Übergriffe begann, immer wieder so getan wurde, als wären hier plötzlich überraschend neue Standards ausgerufen worden, was geht und was nicht. Das ist, zumindest aus Frauenperspektive, nicht ganz richtig; die meisten Frauen mochten Übergriffe gegen ihren Willen noch nie. Und die meisten Männer wissen auch von alleine, was in Ordnung ist und was nicht.
Sexismus-Debatte:Ist das ein Kompliment oder Belästigung?
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Es geht nicht um Sex in der #Metoo-Debatte; es geht um Macht und Gewalt. Deswegen ist es für alle Beteiligten ganz einfach, zwischen Flirt und Affront zu unterscheiden.
Von Susan Vahabzadeh
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