Restitution in Israel:"Das ist eine Botschaft aus der Vergangenheit"

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In Tel Aviv packt Matthias Weniger vom Bayerischen Nationalmuseum vor den Augen von Orna Lavy-Flint zwei Kerzenständer aus, die einst ihrer Familie von den Nationalsozialisten abgepresst wurden. (Foto: Ilan Flint)

Die Nazis pressten 1939 den deutschen Juden Edelmetall und Schmuck ab. Ein paar dieser Stücke haben jetzt den Weg nach Israel gefunden. Wir haben sie begleitet.

Von Peter Münch

Ein aufgeklappter Pappkarton, aufgerissene Klebebänder, zerknittertes Packpapier - ein ziemliches Durcheinander herrscht auf diesem Tisch. Am Kopfende steht ein Herr mit weißen Handschuhen und packt in aller Ruhe ein Stück Tafelsilber nach dem anderen aus. Und Orna Lavy-Flint, 68 Jahre alt, mit blondem Haar und hellwachem Blick, kann die Augen gar nicht lassen von diesen zwei Kerzenständern, die da jetzt nebeneinanderstehen. Mit dem Handy macht sie Fotos, vom ganzen Tisch, von Details. Als sie dann einen der Leuchter in der Hand hält, atmet sie durch und sagt: "Ich kann gar nicht beschreiben, wie sehr mich das bewegt. Das ist eine Botschaft aus der Vergangenheit, von einem Familienmitglied, das ich nicht kennenlernen konnte."

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