Playmobil! Lebensgroß! Für diese spielzeugbunte Bühne fliegen Ersan Mondtag am Schauspiel Köln von Anfang an die Herzen zu. Gelb, lila und blau strahlen da drei putzige Häuser, mit denen Riesenkinder spielerisch lernen könnten, das langweiligste Leben der Welt zu führen: das in amerikanischen Vorstädten der 1950er-Jahre. Klingt perfekt, um eine Horrorstory über eine Frau namens Phaedra zu erzählen, hier gespielt vom belgischen Bühnen-Allstar Benny Claessens: Eingesperrt in dieses verlogene Idyll wartet sie auf die Heimkehr ihres im Krieg mordenden und vergewaltigenden Ehemanns Theseus. Leider bleibt das Bühnenbild aber die klügste Idee in der Inszenierung von Regisseur und Bühnenbildner Mondtag.
Theater in Köln:Krawall im Playmobil-Land
Lesezeit: 2 min
Schluss mit Theater als Reproduktionsmaschine für Klischees? Lola Klamroth als Oenone, Kristin Steffens als Aricia und Benny Claessens als Phaedra (v.l.).
(Foto: Birgit Hupfeld)Ersan Mondtag inszeniert am Schauspiel Köln Thomas Jonigks ambitionierte "Phaedra"- Überschreibung, mit viel Kritik an den Rollenbildern der Klassiker.
Von Cornelia Fiedler
SZ-Plus-Abonnenten lesen auch:
Digitalisierung
KI, unser Untergang?
Pressearbeit von Sicherheitsbehörden
Punktgewinne gegen die Wahrheit
Gesundheit
"Im kalten Wasser zu schwimmen, ist wie ein sicherer Weg, Drogen zu nehmen"
Essen und Trinken
"Man muss einem Curry in der Zubereitung viel Aufmerksamkeit schenken"
Internet
Das stumme Mädchen