"La sonnambula" in Rom:Alles, was man können muss

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Immer schon ein Fall für die großen Diven: Lisette Oropesa glänzt in der Titelrolle von Vincenzo Bellinis "La sonnambula" in Rom. Inszeniert haben die Oper Jean-Philippe Clarac und Olivier Delœuil. (Foto: Fabrizio Sansoni / Teatro dell'Opera di Roma)

Die grandiose Lisette Oropesa debütiert an der Oper Rom als Bellinis "La sonnambula". Wenn die Regie ihr doch nur gewachsen wäre.

Von Michael Stallknecht

Der Belcanto ist der Spitzentanz unter den klassischen Gestalten des Gesangs - und Lisette Oropesa seit einigen Jahren unter den Sopranistinnen seine amtierende Königin. Schließlich beherrscht die US-Amerikanerin mit kubanischen Wurzeln alles, was eine Sängerin hier können muss: perlende Läufe, saubere Sprünge, Triller, rasante Verzierungen, in unterschiedlichen Artikulationen. Doch nichts davon klingt bei ihr technisch, gar mechanisch, weil der Grundton ihres Soprans warm ist, einen lyrischen und weichen Kern aufweist, der, stets umflort von einem sanften Schatten, einen hohen Wiedererkennungswert hat. Wie beim Ballett muss beim Belcanto das Künstliche natürlich wirken, das Akrobatische zum Ausdruck des Menschlichen werden - ein Spagat, den Oropesa so souverän beherrscht, dass sie für die ebenso ungewöhnlichen wie anspruchsvollen Rollen auch im Heimatland des Belcanto gefragt ist, in Italien.

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