Omri Boehm auf dem Münchner Literaturfest:Die Würde der Menschheit

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Omri Boehm, geboren 1979 in Haifa, lehrt Philosophie an der New Yorker New School for Social Research. (Foto: Catherina Hess)

Aus der brutalen Finsternis dieser Tage werden wir nicht mit Waffengewalt herausfinden. Hoffnung gibt es nur, wenn wir uns endlich auf einen wirklich universalistischen Humanismus einigen.

Ein Gastbeitrag von Omri Boehm

Im Jahre 1924 nahmen Martin Buber und Franz Rosenzweig eine Mammutaufgabe in Angriff: eine Übersetzung des Tanach, der Hebräischen Bibel, dessen Bücher das Christentum als Altes Testament übernommen hat, ins Deutsche. Als Rosenzweig 1929 früh verstarb, war die Arbeit noch nicht beendet, Buber setzte sie jedoch allein fort. Eine erste Fassung vollendete er 1938, dem Jahr, in dem er aus Nazideutschland nach Jerusalem floh. "Die Schrift", so lautete schließlich der deutsche Titel, darf noch heute als eines der wichtigsten Werke der modernen deutschen Literatur gelten, als eins der wichtigsten Dokumente des zerrütteten Erbes dessen, was Buber einstmals die "deutsch-jüdische Symbiose" nannte - ein Begriff, der später eine tragische Wendung erfuhr.

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