159 Schriftstellerinnen und Schriftsteller haben einen Aufruf des norwegischen Schriftstellerverbandes unterzeichnet, in dem die norwegische Regierung dringend aufgefordert wird, keine neuen Lizenzen für Öl- oder Gasfelder zu vergeben. Vor der Küste Norwegens gibt es riesige Vorkommen, die dem skandinavischen Land seit ungefähr 50 Jahren großen Reichtum bescheren. In diesem Jahr wurden 47 neue Lizenzen vergeben, für das kommende Jahr sind 92 weitere Lizenzen in Planung.
Die Unterzeichnenden argumentieren, der neue Klimabericht des UN-Klimarats sei der letzte, der veröffentlicht wird, während das 1,5-Grad-Ziel noch erreicht werden kann. Bei dessen Vorstellung im März hatte UN-Generalsekretär António Guterres gesagt, dass dieses Ziel nur erreicht werden kann, wenn weltweit keine neuen Lizenzen für Öl- oder Gasfelder vergeben werden. Insofern sei ein Entzug der 47 neuen Lizenzen auch "nicht radikal, sondern nur ein erster Schritt in Richtung Transformation, auf den die norwegischen Politiker nicht mehr länger warten können". Zu den Unterzeichnenden des Appells, der in der norwegischen Tageszeitung Aftenposten abgedruckt wurde, gehören Karl Ove Knausgård, Maja Lunde, Maria Børja, Ingvild H. Rishøi und Erland Kiøsterud.