Norbert Frei: "Im Namen der Deutschen":Rudolf Heß zu Weihnachten

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Theodor Heuss während der Tagung des Verfassungskonvents auf Herrenchiemsee. (Foto: Hannes Betzler/SZ Photo)

Historiker Norbert Frei untersucht den Umgang der ersten Bundespräsidenten mit der NS-Vergangenheit: Sein Buch "Im Namen der Deutschen" ist ein bahnbrechendes Standardwerk.

Gastbeitrag von Volker Weiß

Vom Bundespräsidenten heißt es, er habe keine tatsächliche Macht. Seine Aufgabe ist die Repräsentation. Doch genau diese Beschränkung verleiht dem Amt eine besonders performative Kraft, wie Norbert Frei, Professor für Neuere und Neueste Geschichte an der Universität Jena, in seiner jüngsten Studie "Im Namen der Deutschen" feststellt: "Der Bundespräsident handelt, indem er spricht." Unter dieser Prämisse untersucht der Historiker den Umgang der Bundespräsidenten der Jahre 1949 bis 1994 mit der NS-Vergangenheit, gestützt auf Akten des Bundespräsidialamtes, Redetexte und Pressequellen. Schon in früheren Arbeiten hat Frei für die aktive Ausgestaltung der Erinnerung in der Nachkriegszeit den Begriff "Vergangenheitspolitik" eingeführt. Es ist daher naheliegend, nun das Amt des Bundespräsidenten auf seine Beiträge zu dieser Praxis hin zu befragen.

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