Nürnberg:Bayern im Spiegel der Kartographie

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Nürnberg (dpa/lby) - Von der einfachen Federzeichnung bis zur präzisen topographischen Karte - eine neue Ausstellung der Staatsregierung schildert seit Montag Bayerns Wandel im Spiegelbild der Kartographie. Besucher der Nürnberger Schau erfahren dabei unter anderem, wie früh Bayerns Herrscher bereits versuchten, ihre Machtsphäre mit Karten zu markieren. Später ließ sie Napoleon für militärische Zwecke verfeinern. Heute dienten Karten neben der Orientierung vor allem dem Umwelt- und Katastrophenschutz, der Bauleitplanung und dem Tourismus, erläuterten die Ausstellungsmacher.

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Nürnberg (dpa/lby) - Von der einfachen Federzeichnung bis zur präzisen topographischen Karte - eine neue Ausstellung der Staatsregierung schildert seit Montag Bayerns Wandel im Spiegelbild der Kartographie. Besucher der Nürnberger Schau erfahren dabei unter anderem, wie früh Bayerns Herrscher bereits versuchten, ihre Machtsphäre mit Karten zu markieren. Später ließ sie Napoleon für militärische Zwecke verfeinern. Heute dienten Karten neben der Orientierung vor allem dem Umwelt- und Katastrophenschutz, der Bauleitplanung und dem Tourismus, erläuterten die Ausstellungsmacher.

Karten seien nicht nur Zeitzeugen, sondern dokumentierten zugleich „die Entwicklung unserer Heimat objektiv und anschaulich“, sagte Finanzstaatssekretär Albert Füracker (CSU) bei der Eröffnung der Schau im Heimatministerium. Gleichzeitig gibt die Ausstellung den Besuchern Einblick in die amtliche Kartenherstellung. Die aus 24 Schautafeln und gut zwei Dutzend Objekten bestehende Schau ist noch bis zum 16. Februar zu sehen. Danach soll sie in anderen bayerischen Städten gezeigt werden. Sie ist der Beitrag der bayerischen Vermessungsverwaltung zum 100-jährigen Bestehen des Freistaats.

Laut Aussteller reicht die amtliche bayerische Kartographie bis ins 12. Jahrhundert zurück: In einer bereits erstaunlich detaillierten Karte bildet ein von 1180 stammendes Kartenwerk die 91 Grafschaften der „baierischen Monarchie“ ab - Orte und Verkehrswege inklusive. Weitaus detaillierter präsentiert sich später das damalige Herzogtum Bayern in der 1663 erstellten „Großen Karte“: Der Kartograph Philipp Apin bildete die Ergebnisse seiner sechsjährigen Vermessungsreisen auf einem 6,4 x 6,4 Meter großen Kartenblatt ab.

Anschaulich macht die Ausstellung am Beispiel der Königssee-Region, wie sich die Kartenbilder im Laufe der Jahrhunderte veränderten. Wirkte der Watzmann in den Anfangstagen der Kartographie noch wie ein Maulwurfshügel, machen ihn die heute üblichen, auf digitalen Messdaten beruhenden topographischen Karten unter anderem dank Höhenlinien und Felsdarstellung überaus anschaulich. Mit dem „Bayernatlas“ stehen inzwischen im Internet aktuelle topographische Karten jedermann kostenlos zur Verfügung. Mit monatlich rund zwei Millionen Zugriffen gehörte der digitale Atlas zu den am meisten gefragten bayerischen Landesseiten, berichtete Füracker.

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