Mainz:Museen in Mainz und Köln mit gemeinsamer Ausstellung

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Ein Steinkopf wird in der Steinhalle des Landesmuseums Mainz aus einem Schwerlastregal gehoben. (Foto: Sebastian Gollnow/dpa/Archivbild)

Ein Kaiserkopf aus Mainz und Glaskunst aus Köln - eine am Freitag eröffnete Ausstellung des Landesmuseums Mainz betrachtet die einstigen römischen Hauptstädte...

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Mainz (dpa/lrs) - Ein Kaiserkopf aus Mainz und Glaskunst aus Köln - eine am Freitag eröffnete Ausstellung des Landesmuseums Mainz betrachtet die einstigen römischen Hauptstädte der beiden germanischen Provinzen in der Spätantike. Dafür hat sich das Landesmuseum Mainz erstmals mit dem Römisch-Germanischen Museum Köln zusammengetan. Dessen Direktor Marcus Trier bezeichnete den Zeitraum vom Ende des dritten bis zum fünften Jahrhundert als spannende Phase einer Krisensituation, die dann in Kontinuität mündet.

Die Ausstellung mit ihren gut hundert Exponaten widerlegt die verbreitete Vorstellung von germanischen Heerscharen, die über das Römische Reich hereinbrachen. Stattdessen wird deutlich, wie sich Romanen und Germanen wechselseitig befruchtet haben und dass sich der Übergang zur fränkischen Zeit eher behutsam vollzog. In beiden Städten ging die Bevölkerungszahl damals zurück, wie an der Entwicklung der Besiedlung zu erkennen ist. Köln war bereits damals größer als Mainz.

Zu den Mainzer Highlights der Ausstellung gehört ein 360 Kilogramm schwerer Kopf, der vermutlich Kaiser Julian darstellt, einen Neffen von Kaiser Konstantin. Der Kolossalkopf wurde später für den Bau einer neuen Stadtmauer verwendet. Als sein persönliches Highlight nannte der Kölner Museumsdirektor Trier Funde von frühen Glaswerkstätten auf dem Heumarkt.

Ergänzt wird die Ausstellung von einer virtuellen Präsentation des Forum Romanum, des antiken Stadtzentrums von Rom in der Zeit um 320. Diese sei das Ergebnis einer über 20-jährigen akribischen wissenschaftlichen Arbeit des amerikanischen Digital-Archäologen Bernard Frischer, sagte die Direktorin des Landesmuseums Mainz, Birgit Heide.

Die liebevoll gestaltete Ausstellung „Niedergang oder Neuanfang? Mainz und Köln zwischen Antike und Mittelalter“ ist bis zum 29. Januar nächsten Jahres zu sehen. Sie ergänzt die Ende März eröffnete Ausstellung „Avrea Magontia“, die den mittelalterlichen Glanz von Mainz sichtbar macht. Außerdem begleitet die Betrachtung von Köln und Mainz in der Spätantike die demnächst beginnende Landesausstellung „Der Untergang des Römischen Reiches“ in Trier.

© dpa-infocom, dpa:220610-99-616387/3

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