Mainz:Lewentz will im Streit um Steinhalle einen Kompromiss finden

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Mitarbeiter und Abgeordnete des Landtags Rheinland-Pfalz gehen durch die Steinhalle des Landesmuseums. (Foto: Arne Dedert/dpa/Archivbild)

Im Streit um die Steinhalle im Landesmuseum Mainz wirbt der rheinland-pfälzische Innenminister Roger Lewentz (SPD) für einen Kompromiss. Sein Wunsch sei es, die...

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Mainz (dpa/lrs) - Im Streit um die Steinhalle im Landesmuseum Mainz wirbt der rheinland-pfälzische Innenminister Roger Lewentz (SPD) für einen Kompromiss. Sein Wunsch sei es, die Schätze des Museums mit dem geplanten Demokratie-Labor zusammenzubringen, also „Wege der Kombination zu finden“, sagte Lewentz am Mittwoch in Mainz. Der Minister ist in der neuen Ampel-Regierung auch für das Kulturelle Erbe des Landes zuständig.

„Ich werbe dafür einen Kompromiss im besten Sinne des Wortes zu machen“, sagte Lewentz nach einem Gespräch mit der Generaldirektorin für Kulturelles Erbe (GDKE), Heike Otto, und der Direktorin des Landesmuseums, Birgit Heide. Vorstellbar sei etwa ein Parcours in der Stadt, mit verschiedenen kleineren Ausstellungsflächen, der auf die Steinhalle als Highlight hinweise. Er habe bereits mit Landtagspräsident Hendrik Hering und dem Oberbürgermeister Michael Ebling (beide SPD) gesprochen und wolle dies auch mit allen anderen Beteiligten tun, um eine gute Lösung zu finden.

„Wir hätten natürlich gerne die ganze Steinhalle wieder neu bespielt“, sagte Otto. „Und wir sind sehr froh, dass wir die Steinhalle weiter in unserer Zuständigkeit haben.“ Themen wie Demokratie und Demokratieverständnis seien aber plötzlich wieder aktuell und die Ansprüche an ein Museum hätten sich verändert, so dass es nun gelte, gemeinsam Formate mit dem Demokratie-Labor zu entwickeln. Die Neuausrichtung sei auch eine Chance, die übrigen Sammlungen des Museums in die Zukunft zu bringen.

„Unser Wunschtraum wäre es gewesen, die ganze Steinhalle zurück zu bekommen“, sagte Museumsdirektorin Heide. „Wir hatten dafür auch schon Pläne“, sagte sie und nannte die Ausstellung der sanierten Jupitersäule als Beispiel. Das Museum sei jedoch ein offenes Haus „für wirklich alle Besucher“. Die Lobby werde ein täglich zugänglicher Museumsraum werden, aber mit einem neuen und zeitgemäßen Konzept, bei dem der Bezug zum Hier und Heute gezogen werde, kündigte sie an.

Der Landtag will in der Steinhalle einen „Ort der Demokratie“ einrichten und diesen für Veranstaltungen zur politischen Bildung nutzen. Historiker und Archäologen haben das Land dazu aufgerufen, dafür einen anderen Ort zu wählen und auch eine Petition gestartet.

Das Parlament hatte wegen der Sanierung des Deutschhauses seit 2016 fast ständig in der Steinhalle getagt. Zuletzt war es wegen der Abstandsregeln in der Pandemie in die größere Rheingoldhalle gezogen. Dort hatte sich auch am Dienstag der neue Landtag konstituiert. Nach der Sommerpause soll er nach rund sechs Jahren wieder in das grundsanierte Parlamentsgebäude am Rhein neben der Staatskanzlei zurückkehren.

© dpa-infocom, dpa:210519-99-661217/2

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