Das Museum ist in der Krise. Die alte Autorität als Hochkultur-Tempel ist dahin, seit die öffentliche Diskussion sich nicht mehr nur für Meisterwerke interessiert, sondern auch laut Fragen stellt nach dem Umgang mit Raubkunst, nach dem Geschlecht und der Herkunft der Künstler, die gesammelt und ausgestellt werden. Nach der Substanz eines abendländischen Kunstbegriffes, der einst so selbstverständlich die Sammlungen nobilitierte. Gleichzeitig besuchen so viele Menschen Ausstellungen wie nie zuvor. Die Antwort einer jungen Generation von Museumsdirektoren auf die aktuellen Debatten lässt sich unter dem Begriff "Dekolonisierung des Museums" zusammenfassen. Eine Metapher, die sich nicht auf die Rückgabe von Objekten bezieht, wie sie derzeit in ethnologischen Sammlungen diskutiert wird, sondern auf ein neues Selbstverständnis. Matthias Mühling, Direktor des Lenbachhauses in München, und Yilmaz Dziewior, der das Museum Ludwig in Köln leitet, sprachen mit der SZ darüber, warum man sie jetzt durchaus auch an der Garderobe antreffen kann.
Museen in Deutschland:Agenten einer neuen Zeit
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Yilmaz Dziewior, Direktor des Museum Ludwig in Köln und Matthias Mühling, Direktor des Lenbachhauses in München.
(Foto: Getty Images; Alessandra Schellnegger)Das Museum als Institution ist in der Krise - und muss sich einem neuen Publikum und neuen Regeln öffnen. Ein Gespräch mit den Direktoren Yilmaz Dziewior und Matthias Mühling über notwendige Veränderungen.
Von Catrin Lorch
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