Erfurt:Synagogen-Museum feiert durch die Nacht

Das zehnjährige Bestehen des Museums Alte Synagoge in Erfurt wird mit einer langen Nacht gefeiert. Sie beginnt am Samstagabend und reicht über eine...

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Erfurt (dpa/th) - Das zehnjährige Bestehen des Museums Alte Synagoge in Erfurt wird mit einer langen Nacht gefeiert. Sie beginnt am Samstagabend und reicht über eine Morgenandacht bis zu einem Geburtstagskonzert am Sonntagvormittag. Am selben Abend eröffnet auch die neue Sonderausstellung „Alte Synagoge Erfurt. Perspektiven“, wie die amtierende Direktorin der Geschichtsmuseen Annegret Schüle am Donnerstag in Erfurt sagte.

Zu sehen sind in der Schau bis zum 3. Mai 2020 Auftragsarbeiten des Erfurter Fotografen Marcel Krummrich und des Eisenacher Fotografen Ulrich Kneise. Diese fotografierten die Synagoge, Ausstellungsstücke, aber auch andere Orte und Zeugnisse jüdischen Lebens in Erfurt. Zum Jubiläum des Museums erscheint ein Bildband mit den Fotografien. „Die Herausforderung dabei war auch, Dinge sichtbar zu machen, die eigentlich nicht mehr Gegenstand der Fotografie sein können, weil sie nicht mehr da sind“, sagte Kneise.

Erfurt steht mit Zeugnissen der vom 11. bis 14. Jahrhundert bedeutenden jüdischen Gemeinde auf einer Prüfliste für einen Welterbetitel der UNESCO. In der Stadt finden sich ein Ritualbad (Mikwe), die in den 1990er Jahren wiederentdeckte Alte Synagoge und der „Erfurter Schatz“ mit einem kostbaren Hochzeitsring. Während des Pogroms 1349 war Erfurts große jüdische Gemeinde ausgelöscht worden.

Zum Programm am Samstagabend gehören ein Konzert, eine Podiumsdiskussion, zu der sich auch Ministerpräsident Bodo Ramelow angekündigt hat, Führungen, Kinderprogramm, eine Sitzdisko und mehr. Das Museum wurde 2009 eröffnet und ist nach Angaben der Stadt das bestbesuchte Museum Erfurts. Im vergangenen Jahr kamen mehr als 40 000 Besucher.

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