Museen - Dresden:Dresdner Sempergalerie bereit für Kunst der Könige

Dresden (dpa/sn) - Tages- statt Kunstlicht, Farbe statt Grau, modernste Technik: Der Semperbau am Zwinger, seit 1855 Domizil der weltberühmten Gemäldegalerie Alte Meister, ist nach mehrjähriger Sanierung bereit für die Schätze europäischer Kunst des 15. bis 18. Jahrhunderts. Das frisch renovierte Ausstellungsgebäude wurde am Mittwoch an die Staatlichen Kunstsammlungen (SKD) übergeben. Finanzminister Matthias Haß (CDU) sprach bei der Feierstunde von "besten Präsentationsbedingungen", die sich der Freistaat 49,8 Millionen Euro kosten ließ.

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Dresden (dpa/sn) - Tages- statt Kunstlicht, Farbe statt Grau, modernste Technik: Der Semperbau am Zwinger, seit 1855 Domizil der weltberühmten Gemäldegalerie Alte Meister, ist nach mehrjähriger Sanierung bereit für die Schätze europäischer Kunst des 15. bis 18. Jahrhunderts. Das frisch renovierte Ausstellungsgebäude wurde am Mittwoch an die Staatlichen Kunstsammlungen (SKD) übergeben. Finanzminister Matthias Haß (CDU) sprach bei der Feierstunde von "besten Präsentationsbedingungen", die sich der Freistaat 49,8 Millionen Euro kosten ließ.

"Das unterstreicht die Bedeutung der Sempergalerie als touristischer Magnet und ist gut angelegtes Geld", sagte Haß. In den nächsten Wochen wird das Museum als Zugpferd der SKD neu eingerichtet. Auch ein Teil der Skulpturensammlung - Antiken und Plastiken bis 1800 - zieht ein. Die Wiedereröffnung ist für den 7. Dezember geplant.

Das von einer halben Million Besuchern pro Jahr stark beanspruchte Gebäude wurde seit Herbst 2013 renoviert und mit modernster Licht-, Brandschutz- und Sicherheitstechnik ausgestattet. Damit wurde ein angemessener Hort für die Schätze der SKD geschaffen und ein einzigartiges Denkmal für künftige Generationen erhalten, sagte Haß. Die Sanierung in zwei Etappen ermöglichte es, während der Bauzeit die halbierte Dauerausstellung der Hauptwerke zu zeigen - erst im West-, dann im Ostflügel.

Größte Herausforderung war laut Haß der Neubau eines unterirdischen Ganges, der Ost- und Westflügel verbindet. Darüber hinaus wurden Oberlichter installiert, die natürliches Licht in die Säle lassen, sowie rund 100 dreifach verglaste Fenster, die die Gemälde vor UV-Strahlung schützen. Eine neue Lüftungsanlage sorgt auch in den Seitenkabinetten für Frischluft. Zudem wurden die rund 160 Figuren aus Sandstein, die den Semperbau von außen schmücken, gereinigt und repariert.

Die konservatorischen Bedingungen für das Kunstgut hätten sich elementar verbessert, freute sich SKD-Generaldirektorin Marion Ackermann. "Was der Freistaat zur Bewahrung und zeitgemäßen Präsentation seiner bedeutenden Kunstschätze leistet und in welcher Weise er Kulturbauten erhält, setzt Maßstäbe in Deutschland und im internationalen Vergleich." Für die "neue" Sempergalerie, die nun eingerichtet wird, versprach sie eine "ganz neue Opulenz".

Zahlreiche Gemälde und Skulpturen seien aufwändig restauriert worden und mehrere Werke aus dem Depot seien endlich ausstellungsfähig, sagte Ackermann. Sie sollen von der Wechselwirkung zwischen Malerei und Plastik zeugen. Die Bilder werden demnach künftig auf stoffbespannten Wänden in satten Farben hängen: grün für die Deutschen und Niederländer, dunkles Blau für Franzosen und Spanier, dunkelrot für Italiener - und Canalettos Veduten auf Grau. "Die Malerei von Bellotto wird in bisher nicht dagewesener Fülle gezeigt."

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