Es ist Pathos zu spüren, wenn deutsche Museumsdirektoren schreiben, dass jedes Kunstwerk "eine Batterie" sei, die Kraft spende. Wenn Susanne Gaensheimer, Direktorin der Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen in Düsseldorf, sagt, "wir können Rettungsinseln sein". Und wenn Carolyn Christov-Bakargiev im der zeitgenössischen Kunst verpflichteten Turiner Castello di Rivoli ein Impfzentrum unter dem Projekt-Titel "Kunst heilt" eröffnet. Die Museumsleute wissen, dass sie sich zu diesem Zeitpunkt mit einer eigentlich unmöglichen Forderung an die Öffentlichkeit wenden: Während das öffentliche Leben stillsteht, möchten sie ihre Häuser wieder öffnen - unter für sie alle schwersten Bedingungen. Denn sie wissen, dass es einen Kunsthunger gibt, der gestillt sein will. Gerade jetzt.
Kultur-Lockdown:Zuflucht im Museum
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Die Museen sind groß, klimatisiert, beleuchtet, bewacht - und trotzdem seit Wochen geschlossen. Warum es an der Zeit ist, über eine Öffnung nachzudenken.
Kommentar von Catrin Lorch
Museen und Corona:"Wir können Rettungsinseln sein"
Nach der Verlängerung des Lockdowns fordern die Sammlerin Julia Stoschek und die Museumsdirektorin Susanne Gaensheimer: Öffnet die Museen!
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