Museen - Bremerhaven:"Seute Deern": Museum wartet Bedingungen der Bundeshilfen ab

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Bremerhaven (dpa/lni) - Vor der Sanierung der schwer beschädigten "Seute Deern" will das Deutsche Schifffahrtsmuseum in Bremerhaven zunächst die genauen Bedingungen der zugesagten Bundeshilfen klären. Dies sagte ein Museumssprecher am Freitag nach Beratungen des Stiftungsrats. Neben der "Seute Deern" sind auch Arbeiten an fünf weiteren Museumsschiffen geplant - allein dafür werden auf der Basis eines Fachgutachtens rund 2,9 Millionen Euro nötig sein.

Man freue sich über die in Aussicht gestellte Unterstützung der Bundesbeauftragten für Kultur und Medien, hieß es. Über die konkreten Konditionen seien aber noch weitere Gespräche geplant. Die Chefin des Stiftungsrats, Claudia Schilling, erklärte: "Um die weitere Planung voranzutreiben, müssen wir zunächst den Zuwendungsbescheid abwarten."

Der Bund hatte überraschend angekündigt, 46 Millionen Euro für einen Nachbau der "Seute Deern" zur Verfügung zu stellen. Für die laufenden Instandstandhaltungs- und Betriebskosten aller Projekte fallen schon mehr als 2,3 Millionen Euro an. Bisher steht dem Museum aber nur ein reguläres Budget von etwa 200 000 Euro pro Jahr für diese Aufgaben zur Verfügung. Auch der "Weser-Kurier" hatte darüber berichtet.

Die "Seute Deern" sollte ursprünglich abgewrackt werden. Am kommenden Dienstag sollen die Masten des Holzseglers ausgebaut und zwischengelagert werden. Die 100 Jahre alte Bark war Ende August nach einem Wassereinbruch auf den Grund des Hafenbeckens gesunken. Später wurde sie wieder gehoben, es lief jedoch mehr Wasser ein als vor der Havarie. Auch Pilzbefall machte dem Schiff zu schaffen.

Es gehe nun darum, "die Gefahr im Verzug der "Seute Deern" schnellstmöglich aufzuheben", betonte das Museum. Das Schiff soll dazu unter anderem in einem Sandbett in eine stabile Lage gebracht werden. Zuletzt ließ es sich nur mit Hilfe von Pumpen über Wasser halten. Ein Gutachten hatte dem Wahrzeichen der Stadt Bremerhaven einen "konstruktiven Totalschaden" bescheinigt - das Museum bezeichnete den Zustand bereits im Oktober als "mehr als kritisch".

Die ursprünglich bewilligten 17 Millionen Euro seien um 29 auf 46 Millionen Euro aufgestockt worden, teilte der SPD-Abgeordnete Uwe Schmidt Mitte November mit. Der Bund übernehme die Kosten zu 100 Prozent und sichere so dauerhaft das maritime Erbe der Seestadt. Ende Januar soll über das weitere Vorgehen im Museumshafen beraten werden.

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