Bernburg (Saale):Museen öffnen unterschiedlich

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Die Landesverordnung hat den Weg frei gemacht für die Kultur: Einige Museen in Sachsen-Anhalt öffnen nach monatelanger Schließung schon in dieser Woche für...

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Bernburg/Gräfenhainichen/Halberstadt (dpa/sa) - Die Landesverordnung hat den Weg frei gemacht für die Kultur: Einige Museen in Sachsen-Anhalt öffnen nach monatelanger Schließung schon in dieser Woche für Besucher, andere brauchen deutlich längeren Vorlauf. Sachsen-Anhalts Museumsverband empfahl Kulturhungrigen am Dienstag: „Wer ein Museum besuchen möchte, muss sich in den kommenden Wochen vorab informieren und anmelden. Das ist nicht immer leicht, auch für manche Museen nicht, aber nur so ist eine Öffnung der Museen überhaupt möglich.“

Grundsätzlich sieht Geschäftsführer Danny Könnicke nach einer Blitzumfrage unter den Museen den Trend, dass eher die mittelgroßen Museen schnell öffnen, die kleinen und großen brauchen mehr Vorlauf. Während das Gleimhaus in Halberstadt, das Winckelmann-Museum in Stendal und das Bismarck-Museum Schönhausen in der Altmark schon geöffnet hätten, brauchten die großen Häuser organisatorisch länger. Nur wenige Einrichtungen hätten mitgeteilt, vorerst gar nicht öffnen zu wollen.

Besonders schnell konnte das Harzmuseum im Wernigerode seinen Betrieb wieder hochfahren und öffnete bereits am Dienstag für Besucher, die sich vorher angemeldet hatten. „Wie nicht anders zu erwarten war die Resonanz sehr gering“, sagte Museumsleiter Olaf Ahrens. „Dennoch freuen wir uns, dass wir überhaupt wieder öffnen können.“ Die Pflicht zur Voranmeldung stelle in seinen Augen für manche Besucher eine Barriere dar, so dass diese das Angebot trotz möglichen Interesses nicht wahrnehmen würden. Hinzu käme im Harzmuseum der besonders hohe Anteil touristischer Besucher. „Die meisten unserer Besucher sind normalerweise Touristen und die fehlen trotz der Öffnung weiterhin.“

Im Bauhaus Museum Dessau hieß es am Dienstag, die Planungen liefen. Es sei eine Öffnung vor Ostern angestrebt. Es müssten aber Dienstleister organisiert werden vom Sicherheitspersonal bis zum Reinigungsservice. Auch die Museen der Kulturstiftung Sachsen-Anhalt bleiben bis zum 24. März geschlossen, hieß es auf der Homepage der Stiftung. Schloss Wernigerode, wichtiger Touristenmagnet im Harz, will laut Könnicke erst Ende März öffnen.

Im Museum für Vorgeschichte in Halle werde aktuell an einem Hygieneplan gearbeitet, sagte Museumssprecher Alfred Reichenberger. Man wolle „schnellstmöglich“ wieder öffnen und peile dafür den kommenden Dienstag an. Unter welchen Maßnahmen die Wiedereröffnung dann stattfinden könne, sei noch nicht abschließend beraten worden. Im Sommer habe das Museum mit dem Einschränken der Besucherzahl, Abstandsmarkierungen und der Maskenpflicht gute Erfahrungen gemacht, so Reichenberger. Die Stadt müsse ein Hygienekonzept des Museums aber erst absegnen.

Museumsverbands-Geschäftsführer Könnicke sagte, im Moment suchten einfach alle gerade nach ihrem Weg. Die erste schnelle Abfrage, die aber bei weitem nicht vollständig sei, habe gezeigt: Bis Ende März wollen etwa 20 von 60 Museen wieder öffnen.

Grundsätzlich gilt, dass Museen und Ausstellungen wieder öffnen dürfen, wenn die Sieben-Tage-Inzidenz bei unter 100 liegt, sich binnen sieben Tagen also weniger als 100 von 100 000 Einwohnern neu mit dem Corona-Virus infiziert haben. Laut dem Robert Koch-Institut lag der Wert mit Stand Dienstagfrüh in Sachsen-Anhalt bei 88,6. Der bundesweite Schnitt betrug 67,5.

Museumsbesucherinnen und -besucher müssen sich vorab telefonisch, per Mail oder E-Ticketing anmelden. Das kann laut Verband auch kurzfristig sein. Die Häuser bräuchten ein genehmigtes Hygienekonzept. Von Veranstaltungen werde abgeraten.

Einige Einrichtungen haben es vergleichsweise einfach: So öffnet die Baggerstadt Ferropolis ihr Gelände am Freitag wieder für Besucher. „Bergbaukulturerlebnisse sind bei Spaziergängen auf der Halbinsel mitten im Gremminer See endlich wieder möglich“, erklärte Thies Schröder, Geschäftsführer der Ferropolis gGmbH, am Dienstag in Gräfenhainichen. Interessenten sollten vor einem Besuch auf der Internetseite der Einrichtung Tickets buchen. Gruppenführungen und Gastronomie gebe es vorerst aber nicht. Laut Könnicke öffnet die Gedenkstätte Deutsche Teilung Marienborn ihr Außengelände an der A2 von Donnerstag an.

© dpa-infocom, dpa:210309-99-747061/3

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