Oper:Prominenter geht es kaum

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Medea (Magdalena Kožená) und ihre Kinder. (Foto: Ruth Walz)

Die Berliner Staatsoper zeigt Charpentiers "Médée", dirigiert von Simon Rattle und inszeniert von Peter Sellars. Das Bühnenbild stammt vom weltberühmten Architekten Frank Gehry, doch das größte Ereignis ist Magdalena Kožená.

Von Reinhard J. Brembeck

Lange hat sie, die zunehmend kleinlauter und verzweifelter singende Frau, der Intrige gegen sich nur zugesehen. Sie ist eine ewig Flüchtende mit zwei mittelgroßen Kindern, sie wird hinter Absperrgittern vor dem angeblich zunehmend gegen Flüchtlinge rebellierenden Volk geschützt, von Soldaten bedroht, den Kopf in einer schwarzen Gesichtsmaske. Ihr Mann, ein erprobter Militär und deshalb in jedem Regime wohlgelitten, plant den Absprung von ihr, bandelt mit der Cheftochter des neuen ungastlichen Gastlandes an. Doch am Ende kommt alles anders als in der Realität üblich. Die verlassene Frau ist nicht das Opfer, sondern eine Rächerin, wie sie die Theatergeschichte der letzten 2500 Jahre kein weiteres Mal erfunden hat: Medea.

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