Neubrandenburg:Uwe-Johnson-Tage: Autoren Tellkamp, Opela und Torsten Schulz

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Die Mecklenburgische Literaturgesellschaft (MLG) will mit den Uwe-Johnson-Tagen 2022 dem gesellschaftlichen Dialog wieder mehr Raum geben. "Im Moment wird eine...

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Neubrandenburg/Güstrow/Berlin (dpa) - Die Mecklenburgische Literaturgesellschaft (MLG) will mit den Uwe-Johnson-Tagen 2022 dem gesellschaftlichen Dialog wieder mehr Raum geben. „Im Moment wird eine Position - die der Regierung - als „dominant“ gesetzt und der Dialog ausgeschaltet, sagte der MLG-Vorsitzende Carsten Gansel am Dienstag vor Journalisten in Neubrandenburg. Dass es auch andere Positionen geben kann, wie bei der Debatte um Karl May oder die Konsequenzen aus dem Krieg in der Ukraine, werde „vollkommen vernachlässigt.“

Zu den am 19. September beginnenden Literatur-Tagen werden unter anderem Autoren wie Uwe Tellkamp (Der Schlaf in den Uhren), der Münchnerin Désirée Opela (Das Wetter in uns) sowie der Potsdamer Dozent an der Filmhochschule, Torsten Schulz (Öl und Bienen), erwartet. Das Motto der Literaturtage, die in der Tradition des kritischen Schriftstellers Uwe Johnson (1934-1984) stehen, lautet diesmal „Biograpie ist unwiderruflich“.

Die Schriftsteller stellen bis 28. Oktober in Neubrandenburg, Güstrow und Neustrelitz jeweils ihre neuesten Arbeiten vor, wie MLG-Geschäftsführerin Gundula Engelhard sagte. Schulz ist durch sein Buch „Boxhagener Platz“ bekannt, das verfilmt und in mehrere Sprachen übersetzt wurde. „Wir freuen uns besonders, dass auch Tellkamp sofort zugesagt hat“, sagte Gansel. Der Autor aus Dresden hatte für seinen Roman „Der Turm“ 2008 in Neubrandenburg den Uwe-Johnson-Preis erhalten.

Den Auftakt macht der aus Liechtenstein stammende Erzähler Benjamin Quaderer (Für immer die Alpen). Ein Höhepunkt der Johnson-Tage wird zudem die Verleihung des mit 20.000 Euro dotierten Johnson-Literaturpreises an die Autorin Jenny Erpenbeck am 23. September in Berlin sein. Erpenbeck wird für ihren Roman „Kairos“ geehrt. In dem Roman, der in der Endphase der DDR im Jahr 1986 beginnt, schaffe Erpenbeck ein Prosanetz, in dem die Geschichte einer großen Liebe zwischen Euphorie, Enttäuschung und zunehmendem psychologischen Druck erzählt wird.

Die Uwe-Johnson-Literaturtage gelten als aktuell-gesellschaftliches Forum für Literatur und zeitgenössische Texte. Johnson, Autor der „Jahrestage“, wird zu den wichtigsten Schriftstellern des geteilten Deutschland gezählt. Er wuchs in der DDR auf, ging später in den Westen und starb 1984 in England.

© dpa-infocom, dpa:220913-99-744644/3

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