Literatur:Bestseller-Autorin Karen Köhler veröffentlicht Kinderbuch

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Karen Köhler, Autorin, schaut bei einem Fototermin in die Kamera des Fotografen. (Foto: Christian Charisius/dpa)

Wenn eine Zehnjährige ihre Mutter an den Krebs verliert, ist das nicht zwingend Stoff für ein leichtes und auch lustiges Kinderbuch. Der Hamburgerin Karen Köhler ist das mit „Himmelwärts“ gelungen.

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Hamburg (dpa) - Wie fühlt sich das eigentlich an, wenn Mama an Krebs stirbt und ist sie dann wirklich im Himmel, wie viele Erwachsene dann oft sagen? Die zehnjährige Toni findet den Gedanken zumindest mal komisch. Sie ist die Protagonistin des Kinderbuch-Debüts der Hamburger Schriftstellerin Karen Köhler.

In „Himmelwärts“ lässt die Bestseller-Autorin („Miroloi“) die Leserinnen und Leser tief in die Gedankenwelt Tonis abtauchen. Und die sind trotz des traurigen Themas auf eine erfrischende Art positiv, ehrlich und leicht.

Zur Geschichte: Die Mama von „Toni-Peperoni“ ist kürzlich gestorben. Sie und ihr Vater müssen noch lernen, mit dem Verlust, der Trauer und der „großen Vermissung“ umzugehen. Aber wie macht man das nur? In einer sternschnuppenklaren Nacht, in der Toni mit ihrer besten Freundin Yum-Yum und sehr, sehr vielen heimlich gebunkerten Chips und Süßigkeiten im Zelt im Garten übernachtet, wird ihr dazu vieles klarer. Auch dank eines selbstgebastelten Radios, mit dem die beiden Mädchen tatsächlich Kontakt zur ISS-Astronautin Zanna bekommen. Und die kennt sich schließlich bestens mit dem Himmel aus.

Das wunderbar passend von Bea Davies illustrierte Buch dreht sich auf kluge und mitreißende Art um den Verlust eines geliebten Menschen. Aus der Perspektive von Toni erzählt und ergänzt um Erinnerungen an gemeinsame Toni-Mama-Zeiten durch „Notizbuch“-Einschübe sind die Leserinnen und Leser dabei nah an den Gefühlen und kindlich-schlauen Gesprächen der Mädchen dran.

Die drehen sich nicht nur um den Tod, auch um Fakten rund um den Weltraum, um Freundschaft, natürlich um Chips und Pommes und auch ein bisschen um Eltern, die Angst um den Verlust ihrer Kinder haben und deshalb irgendwie anstrengend sind.

Man möchte die Mädchen beim Lesen von „Himmelwärts“ ganz fest in den Arm nehmen und sie auf ihrem intuitiv-richtigen Weg beim Verarbeiten des Verlustes einfach nur begleiten - und komischerweise dabei ganz viele Chips, Marshmallows und Lakritzschnecken essen.

© dpa-infocom, dpa:240217-99-22481/2

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