Berlin:Zentralbibliothek gibt NS-Raubgut-Bücher an Erbin zurück

Ein Stapel Bücher. (Foto: Frank Rumpenhorst/dpa/Frank Rumpenhorst/Symbolbild)

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Berlin (dpa) - Die Zentral- und Landesbibliothek hat Bücher der von den Nazis aus Berlin deportierten und in Minsk ermordeten Cäcilie Holländer an die Erbin Carolyn Hollander zurückgegeben. Für eine Zeremonie am Freitag in der Stadtbibliothek war die Enkelin aus den USA nach Berlin gekommen.

Bis heute befinden sich den Angaben zufolge in den Beständen der Zentral- und Landesbibliothek im Nationalsozialismus geraubte Bücher. „Die ZLB ist bestrebt, NS-Raubgut in ihren Beständen zu ermitteln und zurückzugeben“, hieß es.

Die beiden restituierten Bücher sind vermutlich 1943 aus der städtischen Pfandleihanstalt in den Bestand der Bibliothek gelangt, wo es Bücher gab aus Wohnungen als jüdisch verfolgter und deportierter Menschen. Die Zuordnung erfolgte über das Autogramm „Cäcilie Jacoby“ im Buch. In Datenbanken mit Unterlagen von Opfern des Holocaust waren laut Bibliothek zwei Personen mit dem Namen Cäcilie Jacoby und Bezug zu Berlin auffindbar. Durch Unterschriftenvergleich konnte die richtige Person identifiziert werden.

Die geborene Cäcilie Jacoby war verheiratet mit Ernst Julius Holländer. Beide wurden 1941 vom Bahnhof Grunewald in das Ghetto Minsk deportiert und dort ermordet. Ihre Kinder konnten emigrieren. An Cäcilie und Ernst Julius Holländer erinnern in Berlin zwei sogenannte Stolpersteine vor ihrem Wohnhaus in der Giesebrechtstraße 3 im Berliner Stadtteil Charlottenburg.

© dpa-infocom, dpa:230818-99-876720/2

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