Berlin:Rothmann wird in Berlin mit Uwe-Johnson-Preis 2018 geehrt

Berlin/Neubrandenburg (dpa) - Für seinen Roman "Der Gott jenes Sommers" erhält der Schriftsteller Ralf Rothmann heute in Berlin den Uwe-Johnson-Preis. Rothmann erzählt darin das Leben einer Zwölfjährigen, die 1945 mit Mutter und Schwester aus dem bombardierten Kiel auf das Gut eines SS-Offiziers aus der Familie flieht, Gefangene sieht und das Kriegsende erlebt.

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Berlin/Neubrandenburg (dpa) - Für seinen Roman „Der Gott jenes Sommers“ erhält der Schriftsteller Ralf Rothmann heute in Berlin den Uwe-Johnson-Preis. Rothmann erzählt darin das Leben einer Zwölfjährigen, die 1945 mit Mutter und Schwester aus dem bombardierten Kiel auf das Gut eines SS-Offiziers aus der Familie flieht, Gefangene sieht und das Kriegsende erlebt.

Die mit 20 000 Euro dotierte Auszeichnung soll dem Autor in der Landesvertretung Mecklenburg-Vorpommern überreicht werden. Die Ehrung gilt als Höhepunkt der Uwe-Johnson-Tage 2018, die in Güstrow und Neubrandenburg stattfinden. Der Preis wird von der Mecklenburgischen Literaturgesellschaft (Neubrandenburg), der Kanzlei Gentz und Partner (Berlin) und dem Humanistischen Verband Berlin-Brandenburg gestiftet.

Im Gesamtwerk des 65-jährigen Berliners „spielt die unbestechliche Erinnerungsarbeit eine zentrale Rolle“, urteilte eine Jury. Rothmann zeige, dass Krieg nicht allein Tod und Verletzung, Entbehrung und Angst bedeutet, sondern wie Krieg die Seele angreife und die „ethische Sicherheit“ des einzelnen bedrohe.

Die Auszeichnung würdigt deutschsprachige Autoren, in deren Schaffen sich Bezugspunkte zu Johnsons Poetik finden. Der Preis wird seit 1994 alle zwei Jahre vergeben. Zu den Preisträgern gehören Christoph Hein, Christa Wolf, Uwe Tellkamp, Joochen Laabs und Walter Kempowski. Diesmal gab es mehr als 100 Bewerbungstexte.

Johnson (1934-1984) wuchs im pommerschen Cammin sowie in Güstrow auf, studierte in Rostock und gilt als einer der wichtigsten Autoren in der Zeit der deutschen Teilung. Die Uwe-Johnson-Tage enden am 24. September mit einer Lesung von Carsten Gansel, der aus seinem Moskauer Tagebuch „Meinst Du, die Russen wollen...?“ liest.

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