Internet - Erfurt:Per Internet zur umfassenden Werkschau für Thüringer Kunst

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Thüringens Kulturminister Benjamin-Immanuel Hoff (Linke) nimmt an einer Landtagssitzung teil. Foto: Martin Schutt/dpa-Zentralbild/dpa/Archivbild (Foto: dpa)

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Erfurt/Jena (dpa/th) - Als erste Nutzer präsentieren sieben Thüringer Künstlerinnen und Künstler sich und ihre Werke auf einem neuen Internetportal. Mit dem "Werkverzeichnis Bildende Kunst Thüringen", das seit Donnerstag freigeschalten ist, können Kunstschaffende ihre Werke erfassen und in digitaler Form auch archivieren. Zunächst steht das Angebot Mitgliedern des Verbands Bildender Künstler Thüringen (VBKTh) offen, erklärten die Macher am Donnerstag. Der Verband und die Thüringer Universitäts- und Landesbibliothek Jena (ThULB) unterstützen die Künstler dabei, einen Kernbestandteil ihrer Werke systematisch und einheitlich in das Portal einzupflegen.

Hochauflösende Aufnahmen der Kunstwerke, Detailangaben dazu und biografische Daten der Kunstschaffenden sind dann für alle Interessierten online einsehbar. Die Datenbank kann unter anderem nach Kunstgattungen und Techniken kategorisiert werden. Andreas Christoph von der ThULB erklärte, dass die Werke auf lange Zeit archiviert werden könnten, auch unabhängig von politischen Entwicklungen etwa. Die Daten seien so angelegt, dass sie etwa auch in gängige Museumsprogramme übermittelt werden könnten. Das sei ein Vorteil, etwa um künftig Nachlässe in museale Bestände zu übernehmen.

Die Idee zu der Plattform sei aus der Frage nach dem Umgang mit Künstlernachlässen entstanden, sagte Kulturminister Benjamin-Immanuel Hoff (Linke). "Das Problem mit den Künstlernachlässen ist damit noch nicht gelöst, aber es ist ein Baustein", sagte Angelika Steinmetz-Oppella vom VBKTh. Sie sieht einen Vorteil darin, dass Künstler mit dem System, selbst ihre Werke erfassen können. "Das Werkverzeichnis ist das Nachlassinventar von morgen." Zudem ermögliche es die Plattform, Kunst der Gegenwart sichtbar zu machen.

Es gebe viele Verbandskünstler, die sich eintragen möchten, sagte VBKTh-Geschäftsführerin Michaela Hirche. "Wir wissen aber auch, dass wir Überzeugungsarbeit leisten müssen." Es sei eine Fleißarbeit, seine Werke selbst aufzunehmen. Mindestens sieben weitere Künstler sollen im Laufe des Jahres dazu kommen, tendenziell sogar mehr.

Für die Kunstschaffenden ist das Angebot kostenlos. Die Staatskanzlei fördert das Projekt seit 2018 mit rund 130 000 Euro. Im laufenden Jahr sollen weitere 40 500 Euro bereitgestellt werden.

© dpa-infocom, dpa:210127-99-195196/3

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