Berlin:Kulturrat: Junge Kreative müssen sich Karriere überlegen

Olaf Zimmermann, Geschäftsführer des Deutschen Kulturrates, spricht. (Foto: Christoph Soeder/dpa)

Der Deutsche Kulturrat empfiehlt Berufsanfängern, sich eine Karriere in der Kreativbranche genau zu überlegen. "Wer mit Unsicherheit schlecht leben kann, der...

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Hamburg/Berlin (dpa/lno) - Der Deutsche Kulturrat empfiehlt Berufsanfängern, sich eine Karriere in der Kreativbranche genau zu überlegen. „Wer mit Unsicherheit schlecht leben kann, der sollte von einer freiberuflichen Tätigkeit in der Kreativbranche Abstand nehmen.“, sagte der Geschäftsführer des Deutschen Kulturrats, Olaf Zimmermann, der Deutschen Presse-Agentur.

Die Corona-Krise habe Freiberufler und Solo-Selbständige hart getroffen. Nur wenige seien vor Ausbruch der Pandemie in der Lage gewesen, finanzielle Rücklagen zu bilden. Maßnahmen wie das Kurzarbeitergeld hätten nicht gegriffen. „Viele sind daher auf die Grundsicherung angewiesen“, betonte Zimmermann.

Seit Beginn der Corona-Krise konnten Hamburger Künstler bis zu 2500 Euro Soforthilfe beantragen. Später kam die Neustartprämie von 2000 Euro dazu. Trotzdem betonte Kultursenator Carsten Brosda (SPD): „Es wird eine schwierige Zeit sein, weil wir gerade in einer Situation sind, in der wir nicht das normale kulturelle Leben haben.“

Brosdas Tipp: Junge Kreative sollten sich ganz genau über Stiftungen und staatliche Hilfsprogramme informieren. Städtische Einrichtungen, wie die Hamburger Kreativgesellschaft, können demnach erste Anlaufstellen sein.

Langfristig gelte es aber auch, mehr solidarische Strukturen für Freiberufler zu schaffen. Der Kultursenator schlägt beispielsweise vor, die Arbeitslosenversicherung so weiterzuentwickeln, „dass ich mich (...) als Selbstständiger versichern kann für die Phasen, in denen ich kein Einkommen habe.“

Diesen Vorschlag befürwortet auch Olaf Zimmermann vom Deutschen Kulturrat. Unmittelbar sei aber keine Lösung zu erwarten: „Das ist keine einfache Aufgabe. Wir sind in Gesprächen hierzu.“, sagte er der Deutschen Presse-Agentur.

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