Krieg in der Ukraine:Orbáns sonderbares Verhältnis zu Russland

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Viktor Orbán und Wladimir Putin 2018 in Moskau: Umfragen in Ungarn zeigen eine Ukrainefeindlichkeit und ein unkritisches Russlandbild. (Foto: KREMLIN/picture alliance/dpa)

Offiziell trägt er ukrainische Farben, aber deutlich positionieren mag sich Ungarns Premier nicht. Währenddessen übernimmt man in seinem Land immer mehr die russische Propaganda - und verdammt Brüssel.

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Ungarn nimmt eine Sonderrolle unter allen Staaten des Nato-Bündnisses ein. Auf der internationalen Bühne ist man zwar bereit, die Aggression Russlands zu verurteilen. Staatspräsidentin Katalin Novák, ein politischer Günstling von Viktor Orbán, kleidete sich vor Kurzem in den ukrainischen Farben und verlangte die Bestrafung der russischen Kriegsverbrecher. Solche symbolischen Akte dürfen jedoch nicht darüber hinwegtäuschen, dass in Ungarn selbst die Regierungspartei Fidesz eine eindeutig prorussische und westeuropafeindliche Position einnimmt. Dieses Verhalten zeigt sich auch daran, dass seit 2014 in den staatlich kontrollierten Medien kritische Stimmen über Russland praktisch nicht vorkommen, wogegen jeden Tag gegen "Brüssel" gehetzt wird.

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