Der Regisseur Joseph Vilsmaier ist am Dienstag im Alter von 81 Jahren gestorben. Das teilte seine Familie der Deutschen Presseagentur mit. Vilsmaier gilt als einer der kommerziell erfolgreichsten deutschen Filmemacher und drehte insbesondere Heimat- und Geschichtsfilme.
Zum Beruf des Regisseurs war Joseph Vilsmaier über Umwege gekommen. Nach seiner Kindheit und Jugend in Niederbayern und München studierte er neun Jahre lang Musik mit dem Schwerpunkt Klavier, beim Filmkamerahersteller Arri absolvierte er eine filmtechnische Ausbildung. Zunächst war Vilsmaier als Materialassistent tätig, später als Kameramann.
Erst mit fast 50 Jahren führte Vilsmaier das erste Mal Regie. 1988 inszenierte er "Herbstmilch", einen Kinofilm über das harte Leben der niederbayerischen Bäuerin Anna Wimschneider. Die Hauptrolle spielte die tschechische Schauspielerin Dana Vávrová, Vilsmaiers spätere Ehefrau. Mit der Literaturverfilmung "Schlafes Bruder" nach dem Roman des österreichischen Schriftstellers Robert Schneider sorgte er international für Aufsehen. 1995 war "Schlafes Bruder" bei den Academy Awards für den Oscar für den besten fremdsprachigen Film nominiert.
1997 drehte Vilsmaier "Comedian Harmonists", ebenfalls ein großer Erfolg an den Kinokassen. Der Film über den Aufstieg des Berliner Vokalensembles in der Weimarer Republik und deren Scheitern während der Nazizeit wurde vielfach mit Preisen ausgezeichnet.
Vilsmaiers letzte Regiearbeit war der Kinofilm "Der Boandlkramer und die ewige Liebe" mit Michael Bully Herbig und Hape Kerkeling. Herbig verabschiedete sich von Vilsmaier in einem Instagram-Post, in dem er schrieb, wie sehr er den Regisseur und Freund vermissen werde.
Neben seiner Arbeit als Regisseur war Vilsmaier auch als Produzent tätig und hatte seine eigene Filmproduktionsfirma.