Iris Murdoch: "Die Souveränität des Guten":Mut zur Demut

Lesezeit: 3 min

"Die Welt so zu sehen, wie sie wirklich ist, ist Arbeit." Iris Murdoch (hier im Jahr 1963) wurde 1919 in Dublin geboren. 1978 erhielt sie für ihren Roman "Das Meer, das Meer" den Booker Prize. (Foto: Evening Standard/Getty Images)

Der Literaturstar Iris Murdoch hinterließ eine Moralphilosophie, die es gerade heute verdient, wiederentdeckt zu werden.

Von Jens-Christian Rabe

Die Moral hat schon lange keinen leichten Stand mehr. Zwar würde niemand sagen, dass er nicht versucht, ein guter Mensch zu sein, aber der "Gutmensch" ist längst ein beliebtes Schimpfwort für alle, die sich dabei auch nur ein paar Zentimeter zu weit hinauswagen aus dem Privaten. Und selbst da sollten sie sich nicht mehr allzu sicher fühlen. Wer sich heute einen Tick zu energisch Gedanken darüber macht, ob das gute und richtige Leben im Angesicht des Klimawandels nicht auch einen Verzicht auf liebgewonnene Konsumgewohnheiten bedeuten muss, riskiert, umgehend als "moralinsauer" abgeheftet zu werden, Kategorie übertrieben sittenstreng, Abteilung lästig bevormundend.

Zur SZ-Startseite

SZ PlusEmmanuel Carrère über den Bataclan-Prozess
:Wie man Frieden macht

Emmanuel Carrère hat eine Gerichtsreportage zum Prozess über die Anschläge vom November 2015 in Paris geschrieben. Sie ist erschütternd.

Von Gustav Seibt

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: