Ausstellung "Neue Horizonte" in Halle:Globalisierung in der Bronzezeit

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Eine grandiose Schau im Landesmuseum für Vorgeschichte in Halle zeigt, wie vielfältig schon das vorgeschichtliche Europa miteinander in Verbindung stand. Ein Besuch.

Von Harald Eggebrecht

Wenn Ausstellungen gelungen sind, stellt sich beim Gang vorbei an den Exponaten nicht nur ein Gefühl der Befriedigung ein, Außergewöhnliches, ja, Einmaliges zu sehen. Auch Idee und Konzeption der ganzen Unternehmung erscheinen am Ende so plausibel, dass man glauben möchte: So und nicht anders sei es gewesen. Das gilt in besonderem Maße für Schauen, die Vor- und Frühgeschichtliches aus Mittel- und Nordeuropa präsentieren, aus einer so gut wie schriftlosen Welt. Gerade die Mischung aus genauester, naturwissenschaftlich fundierter archäologischer Forschung und dem Wagnis, Grabungsfunde kühn als Mitteilung einer fernen Zeit zu deuten, hat den Reiz des wissenschaftlichen Abenteuers. Funde werden bis ins Mikroskopische auf Echtheit, Datierung und Herkunft geprüft. Am Ende fordern die Ergebnisse zur Erklärung und zur Gesamtschau heraus. Eines ist aber gewiss, bei aller Lust an Interpretation und Spekulation: Dass neue Funde bisherige Vorstellungen und Erklärungsversuche sofort wieder infrage stellen können und nach neuen Antworten verlangen.

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