Hinrichtung der Geschwister Scholl vor 80 Jahren:Im Namen des Terrors

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Die Widerstandskämpfer Hans und Sophie Scholl. (Foto: dpa)

Nur vier Tage verstrichen zwischen der Verhaftung der Geschwister Hans und Sophie Scholl am 18. Februar 1943 und ihrer Ermordung. Ein Blick in die Maschinerie der nationalsozialistischen Gewaltjustiz.

Gastbeitrag von Hans Günter Hockerts

So etwas hatte es in der Geschichte des NS-Regimes noch nie gegeben: Ein Gauleiter wurde öffentlich ausgebuht. Das widerfuhr Paul Giesler, als er am 13. Januar 1943 in einer Jubiläumsfeier der Münchner Universität mit unflätigsten Worten über das Frauenstudium herzog. Ein regelrechter Tumult brach aus. Noch mehr kratzte indes ein anderes Geschehen an seinem Ansehen im Kreis der braunen Machthaber: Eine Widerstandsgruppe verbreitete Flugblätter in großer Zahl und schrieb Freiheitsparolen wie "Nieder mit Hitler" an Mauern und Hauswände. Und das in der Stadt mit dem braunen Adelstitel "Hauptstadt der Bewegung"! Aufs Höchste angespannt wartete Giesler daher auf den Augenblick, an dem er Entschlossenheit und Härte demonstrieren konnte.

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