Der politische Begriff der "Freiheit" hat gerade eine erstaunliche ideologische Wanderung hinter sich. Gegenüber den diktatorischen Regimen des 20. Jahrhunderts war Freiheit einst eine glasklar (links-)liberale, antiautokratische Forderung. Freiheit als Befreiung der Unterdrückten von ihren gewaltsamen Unterdrückern. Ganz einfach. Stark zugespitzte politische Konflikte haben allerdings den Nachteil, unerbittlich geführt werden zu müssen. Sie lassen keinen Raum für Kompromisse. Jedes Zugeständnis an die Gegenseite wird nicht als Weg zu einer notwendigen gütlichen Einigung gesehen, sondern bloß als Schwäche und damit Gefahr für den Sieg. Dabei entstehen umgekehrt trügerisch eindeutige, jeder und jedem einleuchtende Alternativen: Freiheit oder Zwang. "Freiheit statt Sozialismus". Choose your fighter.
Sachbuch von Eva von Redecker:Von der Freiheit, nicht fliehen zu müssen
Lesezeit: 5 Min.
An einem Ort bleiben zu können, das ist Freiheit, schreibt die Philosophin Eva von Redecker. Wie scharf die Ablehnung ihrer Gedanken ausfällt, ist bezeichnend für die politische Kultur unserer Tage.
Iris Murdoch: "Die Souveränität des Guten":Mut zur Demut
Der Literaturstar Iris Murdoch hinterließ eine Moralphilosophie, die es gerade heute verdient, wiederentdeckt zu werden.
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