Sachbuch von Eva von Redecker:Von der Freiheit, nicht fliehen zu müssen

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"Unser aller Freiheit" steht und fällt damit, "wie gut wir uns in den Gezeiten einrichten, inwieweit sie sich weiterhin und immer wieder und reicher und besser regenerieren können": Eva von Redecker. (Foto: Sophie Brand/S. Fischer Verlag)

An einem Ort bleiben zu können, das ist Freiheit, schreibt die Philosophin Eva von Redecker. Wie scharf die Ablehnung ihrer Gedanken ausfällt, ist bezeichnend für die politische Kultur unserer Tage.

Von Jens-Christian Rabe

Der politische Begriff der "Freiheit" hat gerade eine erstaunliche ideologische Wanderung hinter sich. Gegenüber den diktatorischen Regimen des 20. Jahrhunderts war Freiheit einst eine glasklar (links-)liberale, antiautokratische Forderung. Freiheit als Befreiung der Unterdrückten von ihren gewaltsamen Unterdrückern. Ganz einfach. Stark zugespitzte politische Konflikte haben allerdings den Nachteil, unerbittlich geführt werden zu müssen. Sie lassen keinen Raum für Kompromisse. Jedes Zugeständnis an die Gegenseite wird nicht als Weg zu einer notwendigen gütlichen Einigung gesehen, sondern bloß als Schwäche und damit Gefahr für den Sieg. Dabei entstehen umgekehrt trügerisch eindeutige, jeder und jedem einleuchtende Alternativen: Freiheit oder Zwang. "Freiheit statt Sozialismus". Choose your fighter.

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