Theater:Niemand hört zu

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Bei Euripides stehen die klagenden Troerinnen im Mittelpunkt der Tragödie. Bihler hingegen lässt ihre Körper sprechen. (Foto: Tommy Hetzel/ Schauspiel Köln)

Lucia Bihler beschwört in "Die Troerinnen" am Schauspiel Köln den Zorn als heilsame feministische Kraft in einer patriarchalen Gesellschaft.

Von Martin Krumbholz

"Die Troerinnen des Euripides" war die letzte Inszenierung der Intendantin Karin Beier am Schauspiel Köln, gut zehn Jahre ist das her. Beier spielte Jean-Paul Sartres Bearbeitung des klassischen Dramentextes, die man heute eine Überschreibung nennen würde: im Grunde ein eigenes Stück, 1965 in einer fast satirisch pointierten Sprache verfasst. Sartre eben. Wenn die Regisseurin Lucia Bihler sich nun den gleichen Stoff vornimmt und dabei nicht nur auf den Sartre-Text, sondern beinahe auf Text überhaupt verzichtet, wird es schon deswegen spannend, weil ähnliche politische Positionen wie bei Karin Beier, nämlich feministische, eine komplett andere Ästhetik hervorbringen. Zehn Jahre sind eine erstaunlich lange Zeit.

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