Wie die AfD alles verändert:Es war einmal: eine linke Mehrheit

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Eine nicht-linke Regierung, die von Konservativen als links betrachtet wurde: die sozialliberale Koalition 1969 mit Bundeskanzler Willy Brandt (SPD; links) und Vizekanzler Walter Scheel (FDP). (Foto: Sven Simon/imago images)

AfD verhindern statt gestalten: Der Linksliberalismus ist in diesem Land auf absehbare Zeit in die Minderheit geraten.

Von Kurt Kister

In den nicht so guten alten Zeiten, als es im westdeutschen Bundestag nur drei Fraktionen gab, galt die SPD zwei Jahrzehnte lang als strukturelle Minderheitspartei. "Strukturell" bedeutete, dass sie in den Fünfziger- und Sechzigerjahren nie stark genug wurde, als dass sie allein die Regierung hätte übernehmen können. Die FDP wiederum, die damals von rechtsliberalen Männern dominiert wurde, wollte nicht mit der Partei des Emigranten Willy Brandt, des Ex-Kommunisten Herbert Wehner sowie den jüngeren sozialistischen SPD-Spinnern koalieren. So war damals das wording, nicht nur bei den Teilzeit-Reaktionären in der CSU, sondern weit ins sogenannte bürgerliche Lager hinein. Wer das nicht mehr aus der eigenen Erinnerung kennt, möge es gelegentlich nachlesen oder auf Youtube was dazu suchen. Polarisierung und Spaltung sind nichts Neues in der bundesrepublikanischen Geschichte.

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