"Die Zauberflöte" in Brüssel:Blind und verkrüppelt

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So stellt man sich die Königin der Nacht in Mozarts "Zauberflöte" vor. Der Rest aber ist mehr als ungewöhnlich. (Foto: Bernd Uhlig)

Romeo Castellucci hat in Brüssel Mozarts "Zauberflöte" inszeniert - als radikalen, gnadenlosen Kommentar auf unsere Gesellschaft. Nicht alle Zuschauer halten das aus.

Von Reinhard J. Brembeck

Wenn derzeit ein Opernhaus wissen will, was in den alten Opern der Großmeister von Claudio Monteverdi bis Richard Wagner im Kern verhandelt wird und was das alles mit der modernen Dienstleistungs-Digital-Gesellschaft zu tun hat, dann wird es Romeo Castellucci als Regisseur verpflichten. Denn der 1960 geborene Theatermacher ist ein Meister der Stücktiefenbohrungen, ein radikaler Vermesser von Seelen, Befindlichkeiten, Gesellschaft. Einer, der seine Erkenntnisse zudem nicht als rational nachvollziehbare Erkenntnisse präsentiert, sondern viel lieber in poetische Rätselbilder verpackt, mit denen er den Rätseln der alten Stücke zu Leibe rückt.

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