Aufruhr in der deutschen Chinawissenschaft:Beschämend leichtgläubig

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"Systematische Entfremdung von den eigenen Wurzeln": Statue von Mao Zedong auf einem Platz in der Stadt Kaschgar in der westchinesischen Region Xinjiang, in der zwölf Millionen Uiguren leben, die die Regierung in Peking brutal unterdrückt. (Foto: Ng Han Guan/AP)

Nach einem prochinesischen Gastbeitrag von zwei prominenten deutschen Sinologen in der NZZ herrscht Fassungslosigkeit. Sind führende Vertreter des Fachs zu nah dran an Peking?

Von Kai Strittmatter

Es gab zuletzt nicht viele guten Nachrichten aus Xinjiang, Chinas Westprovinz. Schon bald nach der Machtübernahme von KP-Chef Xi Jinping Ende 2012 wurde die Region, Heimat von 12 Millionen Uiguren, zumeist praktizierende Muslime, abgeschottet. Xinjiang verwandelte sich nicht nur in das Hightech-Labor für Chinas digitale Überwachung, sondern, von 2017 an, auch in einen Lagerstaat: Mehr als eine Million Uiguren verschwanden in Umerziehungslagern, von Peking "Berufsbildungszentren" getauft. Ein UN-Bericht erklärte im Jahr 2022, die glaubwürdig dokumentierten Menschenrechtsverletzungen in Xinjiang, darunter auch Folter, erfüllten wohl den Tatbestand eines "Verbrechen gegen die Menschlichkeit".

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