Daniel Gascón: "Der Hipster von der traurigen Gestalt":Den Planeten retten - oder doch erst die Dorfschule?

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"Du musst dir die Hände schmutzig machen, dich der wahren Politik stellen." Demo der linkspopulistischen spanischen Partei Podemos im Januar 2015 in Madrid. Seit 2019 ist sie Regierungspartei. Der Machtzuwachs bedeutete aber auch eine innere Entideologisierung - wie bei Daniel Gascóns Hipster Enrique. (Foto: Getty Images/Anadolu Agency)

"Der Hipster von der traurigen Gestalt": Daniel Gascóns in Spanien gefeierte Satire auf die Wokeness-Debatten der Gegenwart.

Von Sebastian Schoepp

Don Quijote war der Ritter von der traurigen Gestalt, der nach einem komplizierten mittelalterlichen Kodex lebte, gegen Windmühlen in La Mancha kämpfte und zum Urvater aller modernen Anti-Helden wurde, die sich in so ehrenhafte wie absurde Missionen verrennen. Wie sähe ein moderner Don Quijote aus? Vielleicht wie Enrique Notivol, 30-jähriger Madrilene, der gegen die "tyrannischen Triebkräfte des Spätkapitalismus" kämpft und versucht, die komplexen Prinzipien der Wokeness im 21. Jahrhundert ausgerechnet in einem Dorf im "leeren Spanien" durchzusetzen, wo sich seit Cervantes' Zeiten nicht viel verändert zu haben scheint.

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