Frankfurter Buchmesse:Das Dilemma

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Deniz Yücel (links) hat die jüdischen Autorinnen und Autoren Sasha Marianna Salzmann, Tomer Dotan-Dreyfus, Eva Menasse, Julia Franck, Deborah Feldman und Dana Vowinckel eingeladen, aus dem Roman "Eine Nebensache" von Adania Shibli zu lesen. (Foto: Sandra Trauner/dpa)

Die Verleihung eines Preises an die palästinensische Autorin Adania Shibli wurde verschoben - bei einer spontanen Lesung des PEN Berlin lesen jüdische Autoren aus dem umstrittenen Roman.

Von Christiane Lutz

Diese Lesung solle "keine Solidaritätslesung" sein, das macht Deniz Yücel gleich zu Beginn im Frankfurt-Pavillon klar. Man wolle "die Literatur sprechen lassen". Der PEN Berlin, der die Veranstaltung auf der Frankfurter Buchmesse eilig organisiert hatte, wolle dem Roman von Adania Shibli eine Bühne geben. "Keine Solidaritätslesung", weil man mit dem Begriff "Solidarität" mit Bedacht umgehe, sagt Yücel: "Solidarität (...) ist dann geboten, wenn jemandem gravierendes Unrecht geschieht, so gravierend und grundlegend, dass andere, die untereinander sonst nicht viel verbindet, an diesem Punkt zusammenfinden und Solidarität (...) leisten können." Eine verschobene Preisverleihung sei keine solche gravierende Verletzung von Menschenrechten.

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