Diese Lesung solle "keine Solidaritätslesung" sein, das macht Deniz Yücel gleich zu Beginn im Frankfurt-Pavillon klar. Man wolle "die Literatur sprechen lassen". Der PEN Berlin, der die Veranstaltung auf der Frankfurter Buchmesse eilig organisiert hatte, wolle dem Roman von Adania Shibli eine Bühne geben. "Keine Solidaritätslesung", weil man mit dem Begriff "Solidarität" mit Bedacht umgehe, sagt Yücel: "Solidarität (...) ist dann geboten, wenn jemandem gravierendes Unrecht geschieht, so gravierend und grundlegend, dass andere, die untereinander sonst nicht viel verbindet, an diesem Punkt zusammenfinden und Solidarität (...) leisten können." Eine verschobene Preisverleihung sei keine solche gravierende Verletzung von Menschenrechten.
Frankfurter Buchmesse:Das Dilemma
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Die Verleihung eines Preises an die palästinensische Autorin Adania Shibli wurde verschoben - bei einer spontanen Lesung des PEN Berlin lesen jüdische Autoren aus dem umstrittenen Roman.
Von Christiane Lutz
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