Brauchtum - Marne:Keine Konfetti-Kanonen: Umweltschutz am Rosenmontag in Marne

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Marne (dpa/lno) - Die Narren in Marne achten in diesem Jahr am Rosenmontag mehr auf Umweltschutz. "Wir haben die Konfetti-Kanonen verboten", sagte der Präsident der Marner Karnevals Gesellschaft, Heiko Clausen. "Das Glitzerzeug sind meistens Plastik-Schnipsel", sagte er und fügte hinzu: "Wir nehmen den Umweltgedanken sehr ernst."

Auf der anderen Seite werben die Karnevals-Macher dafür, während des Umzugs auf Flachmänner aus Glas zu verzichten. "Damit am Ende nicht so viele Scherben auf den Straßen liegen." Die ganz kleinen Schnapsflaschen gebe es auch aus Kunststoff. "Das ist dann weniger der Umwelt geschuldet als der Sicherheit", sagte Claußen. Denn die spitzen und scharfen Glasscherben lagen in der Vergangenheit oft noch Tage nach den Umzügen in Ritzen und Fugen.

Claußen ist sich des Problems bewusst. Tradition und Umweltbewusstsein sind oft nur schwer miteinander vereinbar. So werden auch in diesem Jahr wieder tonnenweise Kamelle – also verpackte Süßigkeiten – in Schleswig-Holsteins Karneval-Metropole an die Menge verteilt: 55 000 Tüten Gummibärchen, 20 000 Tüten mit Popcorn und rund 18 000 Tüten Hamburger Speck - einer Süßware aus Zuckerschaum wurden geordert. Dazu kommen 2,5 Tonnen einzeln verpackte Bonbons. "Insgesamt zwölf mannshoch gepackte Euro Paletten", sagte Claußen. Doch der Marner Karnevals-Präsident ist sich sicher: Die Süßigkeiten werden nur in Ausnahmefällen auf Straßen und Wegen enden. Sie landen in den Bäuchen der Narren.

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