Mainz:Anfeindungen gegen Büttenredner noch massiver

Mainz (dpa/lrs) - Anonyme Anfeindungen gegen Büttenredner mit politischem Programm sind nach Ansicht des Sitzungspräsidenten bei "Mainz bleibt Mainz" noch massiver als im vergangenen Jahr. Es gebe Einschüchterungsversuche der Art "wir wissen, wo du wohnst", sagte Andreas Schmitt, der lange Jahre auch als "Obermessdiener" bei der Fastnachts-Fernsehsendung auftrat. Er betonte: "Wir lassen uns den Mund nicht verbieten." Zuvor hatte die "Allgemeine Zeitung" in Mainz über die Hass-Anrufe, E-Mails und Briefe berichtet.

Direkt aus dem dpa-Newskanal

Mainz (dpa/lrs) - Anonyme Anfeindungen gegen Büttenredner mit politischem Programm sind nach Ansicht des Sitzungspräsidenten bei „Mainz bleibt Mainz“ noch massiver als im vergangenen Jahr. Es gebe Einschüchterungsversuche der Art „wir wissen, wo du wohnst“, sagte Andreas Schmitt, der lange Jahre auch als „Obermessdiener“ bei der Fastnachts-Fernsehsendung auftrat. Er betonte: Wir lassen uns den Mund nicht verbieten. Zuvor hatte die „Allgemeine Zeitung“ in Mainz über die Hass-Anrufe, E-Mails und Briefe berichtet.

Ziel der Attacken seien Büttenredner mit scharfzüngigen Seitenhieben gegen die AfD, sagte Schmitt weiter. Angefeuert worden sei das „armselige Verhalten“ der Anrufer und Schreiber von einem Facebook-Eintrag des AfD-Bundesvorsitzenden Jörg Meuthen. Dieser hatte vergangenes Wochenende zum Beispiel erklärt, es handele sich bei einem der Vorträge um „perfiden, geradezu hirnverbrannten, die Realität geradezu pervertierenden und frei erfundenen Quatsch“.

Besonders viel Hass richte sich gegen Friedrich Hofmann, der in der Sendung als „Till“ auftrat, sagte Schmitt. Er sei wegen seiner Homosexualität als „schwule Sau“ bezeichnet worden. Auch er selbst bekomme etwas ab, sagte Schmitt. „Wenn am Sonntagmorgen um 7 Uhr das Telefon klingelt, will keiner „Helau“ sagen.

Auch 2019 und 2020 würden Rechtspopulisten in der Fastnacht wieder mit kritischen Bemerkungen bedacht, betonte Schmitt. Er hoffe, dass durch die Angriffe wenigstens ein positiver Effekt entstehe: Je mehr die Angesprochenen reagieren, desto eher merken die Menschen, welche widerlichen Subjekte sie da ins Parlament gewählt haben. 

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: