Weimar:Literaturrat: Buchhandlungen und Bibliotheken wieder öffnen

Der Thüringer Literaturrat hat sich dafür ausgesprochen, Buchhandlungen und Bibliotheken von Schließungen zur Corona-Bekämpfung auszunehmen und diese wieder zu...

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Weimar (dpa/th) - Der Thüringer Literaturrat hat sich dafür ausgesprochen, Buchhandlungen und Bibliotheken von Schließungen zur Corona-Bekämpfung auszunehmen und diese wieder zu öffnen. „Buchhandlungen und Bibliotheken sind Grundversorger“, teilte der Vereinsvorsitzende Christoph Schmitz-Scholemann am Mittwoch mit. Tabakgeschäfte, nicht aber Bibliotheken und Buchhandlungen als Grundversorger zu betrachten, verkenne ein wichtiges Gebot der Stunde. „Der Erhalt der geistigen Gesundheit unseres Landes ist in der Corona-Krise unverzichtbar“, sagte Schmitz-Scholemann.

In der Thüringer Verordnung über Maßnahmen zur Eindämmung des Coronavirus werden Zeitungs- und Tabakwarengeschäfte unter den Ausnahmen von Geschäften gelistet, die geöffnet bleiben dürfen.

Der Literaturrat schloss sich damit einer Forderung des PEN-Zentrums Deutschland an. Die Schriftstellervereinigung hatte am Mittwoch in einer Mitteilung vor Folgen der Krise für die Buchbranche und die Gesellschaft gewarnt. Wenn der stationäre Buchhandel geschlossen sei und der größte Online-Buchhändler vorrangig Windeln und Hundefutter ausliefere, stelle dies einen Einschnitt in die Meinungsfreiheit dar, so das PEN-Zentrum. „Der Mensch lebt nicht von Brot und Klopapier allein, er braucht auch geistige Nahrung“, hieß es in der Mitteilung.

Bei Wiederöffnung von Buchläden könne physische Distanz beim Verkauf über den Tresen eingehalten werden, hieß es von der Vereinigung. Aus Sicht des Thüringer Literaturrats könnten Bibliotheken auf Ausleihe setzen, statt Lesesäle zu öffnen. Im Literaturrat haben sich etwa Stiftungen, Vereinen, aber auch Buchhandlungen und Verlage zusammengeschlossen.

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