Manchmal genügt ein Lied, und man hat beim Zuhören das Gefühl, dass einem gerade langsam und bitter das Herz zerquetscht wird. Wenn Paul Herwig am Berliner Ensemble sehr zurückgenommen ein von Hanns Eisler vertontes Gedicht Brechts aus dem Exil singt, ahnt man zumindest den Schmerz und die heillose Verlorenheit der Emigration, der mit Brecht-Lakonie so trocken wie möglich und gerade deshalb so berührend formuliert ist: "Und ich werde nicht mehr sehen das Land, aus dem ich gekommen bin, nicht die bayerischen Wälder, nicht das Gebirge im Süden, nicht das Meer, nicht die märkische Heide, die Föhre nicht. All das wird' ich nicht mehr sehen, und keiner, der mit mir ging, wird das alles noch einmal sehen."
Berliner Ensemble:Bertolts Hitparade
Lesezeit: 1 min
Ein Brecht-Liederabend am Berliner Ensemble klingt verdächtig nostalgisch? Keinesfalls. "Fremder als der Mond" von Oliver Reese ist ein großer Spaß.
Von Peter Laudenbach
Kunstfest Weimar:Mit dem Megafon aus dem Totenreich
Das klassikbesoffene Weimar war einst eine Hochburg der NSDAP, nun hat dort die AFD Zulauf. Zur Eröffnung des Kunstfests Weimar bringt der Künstlers Günther Uecker daher Steine aus Buchenwald mit.
Lesen Sie mehr zum Thema