Ben Stiller im Interview:"Dieser Blick ist daheim im Badezimmer entstanden"

Lesezeit: 2 min

Wirrer Blick, vorm Spiegel entstanden: Ben Stiller in "Zoolander 2". (Foto: dpa)

Ben Stiller kommt in "Zoolander 2" als doofes Model zurück in die Kinos. Im Interview erzählt er, was seine Eltern zu seinen Filmen sagen.

Von David Steinitz

Der Schauspieler Ben Stiller gehört seit "Verrückt nach Mary" und "Meine Braut, ihr Vater und ich" zu den großen Comedy-Künstlern des US-Kinos. Auch als Regisseur ist der 50-Jährige erfolgreich, unter anderem mit der Tragikomödie "Das erstaunliche Leben des Walter Mitty". In dieser Woche ist die Fortsetzung seines Kulthits "Zoolander" in den deutschen Kinos angelaufen, in dem er das doofe Model Derek Zoolander spielt und die Modeindustrie karikiert.

Die Figur wurde vor allem deshalb zum Kult, weil Stiller sie immer mit einem famos peinlichen Schmollmund-Blick posieren lässt. Beim Treffen in Berlin erzählt er, wie diese Nummer zustande kam: "Dieser Blick ist ehrlich gesagt bei uns daheim im Badezimmer entstanden. Weil meine Frau behauptet hat, dass ich immer so selbstverliebt schauen würde, wenn ich vor dem Spiegel stehe und mir die Haare kämme."

Zu schlecht zum Kellnern

Zu Beginn seiner Karriere pilgerte Stiller lange Zeit erfolglos von Casting zu Casting, parallel arbeitete er als Kellner - ein Nebenjob, den er aber nicht lange durchgehalten hat: "Ich konnte einfach nicht richtig servieren. Manchmal denke ich, dass ich vielleicht nur Schauspieler werden konnte, weil ich so ein hundsmiserabler Kellner war." Entdeckt wurde Stiller schließlich von niemand Geringerem als Steven Spielberg, der ihn 1987 in seinem Kriegsdrama "Das Reich der Sonne" besetzte:

"Spielberg hatte mich in einem Theaterstück gesehen. Es war nur eine kleine Rolle, aber er lud mich zu einem Treffen ein, wo wir uns ein bisschen unterhielten. Danach sagte er mir prompt zu. Und ich dachte: Wow, der Kerl braucht mich nicht mal offiziell vorsprechen hören, um mir genug Vertrauen entgegenzubringen. Das wiederum hat mir so viel Selbstbewusstsein verschafft, dass ich am Set dann auch ganz ordentlich war. Daraus habe ich gelernt: Zeig deinen Schauspielern, dass du ihnen vertraust, dann liefern sie meistens eine gute Leistung ab."

Kurzkritiken zu den Kinostarts der Woche
:Für welche Filme sich der Kinobesuch lohnt - und für welche nicht

In "Erschütternde Wahrheit" spielt Will Smith überzeugend gegen sich selbst und in "Trash Detective" entpuppt sich ein harmloses Dorf als Sündenpfuhl.

Von den SZ-Kinokritikern

Stiller kommt aus einer Showbusiness-Familie, seine Eltern wurden ebenfalls als Comedians bekannt. Seinen Vater, Jerry Stiller, kennt man in Deutschland vor allem als Arthur aus der Comedy-Serie King of Queens. Trotzdem war es ihm bei so manchem Film peinlich, ihn seinen Eltern zu zeigen, speziell bei "Verrückt nach Mary": "Ich erinnere mich noch an die Premiere, ich hatte meine Eltern eingeladen, die neben mir saßen. Erst in dem Moment, als das Licht ausging, fiel mir wieder ein, was wir in diesem Film alles angestellt hatten, und ich fragte mich panisch, ob es eine gute Idee war, sie einzuladen."

Auf die Frage, ob seinen Eltern der Film, in dem sich Cameron Diaz sein Sperma ins Haar schmiert, denn gefallen habe, antwortet er: "Sie fanden ihn lustig. Zumindest glaube ich das, weil sie nie etwas Gegenteiliges gesagt haben."

© SZ.de - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

SZ PlusBen Stiller über
:Familie

Ein Februartag in Berlin, Ben Stiller ist schwer im Stress. Aber auch kurz vor der Filmpremiere ist er aufmerksam und neugierig.

Von David Steinitz

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: