"Achilles - ein Stück mit Fersen" am Theater Basel:Die Helden sind tot

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Sie leben und spielen Erinnerungen: Thetis und Odysseus versuchen dem Verlust von Achill beizukommen und stellen dabei auch Kämpfe aus dem Krieg nach. (Foto: Ingo Hoehn)

Die Nymphe Thetis und der Held Odysseus erinnern sich im Theater Basel an den Trojanischen Krieg, mit Slapstick, Präzision und einem Tropfen Wehmut.

Von Egbert Tholl

Strand. Vorn ein bisschen heller Sand, darunter ein harter, heller Boden, hinten stehen noch zwei Säulen herum, Antike. An der Seite bilden Vorhänge Gassen, wie auf einer ganz alten Bühne. Und überall ist Musik, cremige Kitschmusik, die so wirkt, als habe sie keinen Anfang und kein Ende, sei immer da, wie die beiden Figuren. Die eine ist Thetis, Nymphe und Mutter Achills, des großen Helden, der vor Troja ewigen Ruhm suchte und den auch erhielt, nach dem Willen der Götter. Thetis ist Gala Othero Winter, die mit größter Lust eine alte Frau spielt, voller Glamour, Ketten und Bulgari-Sonnenbrille, sie schlurft mit krummen Füßen durch den Sand, klappt sich einen Liegestuhl auf, lässt sich viel Zeit, denn Zeit hat sie, seit vielen Jahren schon. Dann kommt Odysseus hereingehüpft, also Jörg Pohl, der aussieht wie der Tennisspieler John McEnroe, sehr fit, sehr Achtziger, Trainingsanzug.

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