Siegen:Freude am Spiel: Künstlerin Takako Saito neu entdeckt

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Siegen (dpa/lnw) - Das Spiel ist ihre Leidenschaft: Die japanische Fluxus- und Performance-Künstlerin Takako Saito bekommt mit 88 Jahren ihre erste große Retrospektive. Im Museum für Gegenwartskunst in Siegen hat die seit Ende der 70er Jahre in Düsseldorf lebende Künstlerin zwölf Räume mit mehr als 200 Arbeiten eingerichtet. Der Gedanke des Spiels mit dem Publikum prägt fast alle Werke von Saito, so lautet auch der Titel der ab Sonntag geöffneten Ausstellung "You and me" (bis 18. Februar 2018).

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Siegen (dpa/lnw) - Das Spiel ist ihre Leidenschaft: Die japanische Fluxus- und Performance-Künstlerin Takako Saito bekommt mit 88 Jahren ihre erste große Retrospektive. Im Museum für Gegenwartskunst in Siegen hat die seit Ende der 70er Jahre in Düsseldorf lebende Künstlerin zwölf Räume mit mehr als 200 Arbeiten eingerichtet. Der Gedanke des Spiels mit dem Publikum prägt fast alle Werke von Saito, so lautet auch der Titel der ab Sonntag geöffneten Ausstellung „You and me“ (bis 18. Februar 2018).

Das Interesse an Saitos Kunst sei in jüngster Zeit stark gestiegen, erklärt Museumsleiterin Eva Schmidt. Das Konzept für die Ausstellung habe Saito allein entwickelt und dafür einen präzisen Ausstellungsplan erarbeitet.

Berühmt wurde die Künstlerin etwa mit ihren subversiven Schachspielen jenseits fester Regeln. Dabei sind die Figuren manchmal völlig identisch und man muss sie wiegen oder schütteln, um sie unterscheiden zu können. Für ihre Performances näht Saito selbst die fantasievollen Kleider - manchmal mit ganz vielen Taschen. Für ihre Objekte nutzt sie Alltagsobjekte.

Für die Ausstellung hat Saito präzise gearbeitete Miniaturskulpturen aus Holz, humorvolle „Selbstporträts“ als Collagen mit Gabel, Pflaster und Stahlwolle und einen Objektkasten mit vielen Kram-Schubladen mitgebracht. In ihren marktstandähnlichen „Shops“ tritt die Künstlerin als Verkäuferin auf.

Fluxus ist eine in den 60er Jahren populär gewordene internationale Avantgarde-Bewegung, die als Nachfolge des Dadaismus gesehen werden kann. Dabei wird das Leben als Kunstwerk betrachtet und das Kunstwerk als Leben. In New York arbeitete die studierte Kinderpsychologin Saito mit dem Fluxus-Begründer George Macunias zusammen. Zum Fluxus-Netzwerk zählten unter anderem auch Joseph Beuys, Bazon Brock oder auch Yoko Ono.

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