Kontroverse um Anne-Frank-Buch:Ein Buch, das es nicht geben sollte

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Die Umstände der Festnahme Anne Franks eignen sich schon kaum für ein populäres Sachbuch. Die Sache allerdings als True Crime Story anzulegen, ist gewissenlos.

Von Jens-Christian Rabe

Das Problem des Buchs "Der Verrat an Anne Frank" geht, das ist längst nicht deutlich genug gesagt worden, weit über eine gewöhnliche News-Geschichte hinaus. Das Problem ist, dass hier nicht nur ein sensationslüsternes "Cold-Case-Team", sondern auch eine erhebliche Zahl von erfahrenen Literatur-Agenten, Verlagsleuten, Programm-Machern und Lektoren offenbar jede Urteilskraft vermissen ließen. Oder wie kommt man sonst auf die Idee, die Umstände der Festnahme Anne Franks ließe sich so umstandslos erzählen und vermarkten wie die Täterfahndung irgendeiner True-Crime-Story, samt - suspense, suspense - verpixeltem Cover?

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